Tradition trifft Innovation
Für das italienische Traditionsunternehmen Furla kombinierte GEZA Architettura Industrie- und Büroflächen in einem nachhaltigen Neubau. Die Architekten integrierten den Firmensitz auf dem 42.000 Quadratmeter großen Grundstück harmonisch in die toskanische Landschaft, schufen ein angenehmes Arbeitsumfeld und rundeten den Entwurf mit einem effizienten Energiekonzept ab.
Die südlich von Florenz gelegene Gemeinde Tavarnelle Val di Pesa ist nicht nur als Chianti-Region, sondern auch als Herz der italienischen Lederindustrie bekannt. Vor der Kulisse der hügeligen Weinberge und von Zypressen und Olivenbäumen gesäumten Straßen der Toskana bettete das Planerteam den neuen Furla-Hauptsitz in Kooperation mit den Landschaftsarchitekten LAND in die Natur ein. Der Entwurf setzt sich aus drei Volumen zusammen – einem Bürogebäude sowie zwei Trakten für Forschung und Logistik. Leicht terrassiert entwickelt sich der flache Komplex mit durchdacht gestalteten Außenflächen über mehrere Ebenen und passt sich dem Gelände an.
Die Ansichten sind in schlichtem Schwarz und Weiß gehalten und werden von vertikalen Sonnenschutzlamellen verschattet. Diese greifen den Rhythmus der charakteristischen, von Bäumen gesäumten Alleen auf und regulieren je nach Ausrichtung und Jahreszeit den Lichteinfall in die Arbeitsbereiche. Die neue Piazza Furla wird zum zentralen Treffpunkt auf dem Firmengelände. Von ihr aus gelangt man zum Haupteingang des Verwaltungstraktes sowie zur Produktionsabteilung. Der Bezug zur Natur spielt im gesamten Bau eine wichtige Rolle: Begrünte Dächer und Patios lassen Innen und Außen fließend ineinander übergehen und bieten Platz für eine Pause im Freien. Um eine angenehme Atmosphäre für die Mitarbeiter zu schaffen, verfügen alle Büros zudem über direkte Ausblicke in die Landschaft. Bei den Office-Bereichen achteten die Architekten auf maximale Flexibilität. Sämtliche Büros, Konferenzräume und Showrooms lassen sich bei Bedarf künftig an veränderte Anforderungen anpassen.
Nachhaltigkeit und grüne Energie standen bei der Planung des Firmensitzes im Vordergrund: Während eine Photovoltaikanlage die Warmwasserversorgung des gesamten Komplexes sichert, setzt das LED-basierte Beleuchtungssystem auf erneuerbare Energiequellen. Zusätzlich verfügt der Produktionstrakt über eine mineralische, lichtreaktive Beschichtung. Sie reduziert Schadstoffe in der Luft und schützt die Fassaden dank hoher Reflexion gleichzeitig vor Überhitzung. Für die Bewässerung der Grünflächen wird auf dem Areal gesammeltes Regenwasser genutzt und so das nachhaltige Projekt stimmig abgerundet.
Text: Edina Obermoser
Fotos: Fernando Guerra
Kategorie: Projekte