Wohnen mit Netz

11. Juli 2022 Mehr

In Courdimanche in Frankreich gingen die Eigentümer ungewöhnliche Wege beim Bezug und der Renovierung ihres Hauses: Um den neuen Lebensraum zu erfassen und an ihre Lebensgewohnheiten anzupassen, zogen sie zwar ein, ließen aber Teile der Räume ungenutzt. Daraus entwickelten sie, mit ausreichend Zeit für ihre Überlegungen und die Erfassung des neuen Umfelds, ihren neuen Wohnbereich.

 

 

Ein Hauptvorteil des Hauses waren sein Licht und das bis dahin ungenutzte Volumen im Wohnzimmer mit doppelter Höhe. Dieses Potenzial wurde nach entsprechenden Überlegungen durch ein Mezzanine-Netz erschlossen, das nun das Außenlicht durchlässt, aber zudem die Möglichkeit bietet, diesen Bereich zusätzlich zu nutzen: Je nach Tageszeit lädt die gewonnene Nutzfläche als Spielraum für Kinder, zum Entspannen der Familie oder als Filmzimmer ein. An das Netz angrenzend, entlang der Wand, birgt ein Holzmöbel eine Reihe von Stauräumen und integriert ein Heimkinosystem samt Videoprojektor, das nach der Nutzung unsichtbar hinter Schiebetüren verborgen ist. Dieses Möblierungskonzept setzt sich an der nächsten Wand fort und eröffnet hier ebenfalls eine Reihe weiterer Stauräume.

 

 

Zum prägenden Element wurde der weiße Boden im Erdgeschoss, der über sein hohes Reflexionspotential umliegende Elemente zur Geltung bringt und mit der Betondecke und den Fensterläden kontrastiert. Die integrierten Möbel, meist Eiche mit einigen schwarzen Flecken, bringen warme Fragmente an den Ort. Von den insgesamt 200 m2 Fläche des Hauses wurde im Rahmen der Renovierung rund die Hälfte überarbeitet.

 

 

 

Fotos: Mickaël Martins Afonso

 

 

Kategorie: Projekte