Apotheke in Japan von KTX archiLAB

27. Juni 2017 Mehr

 

In Japan gibt es zwei Arten von Apotheken, eine davon ist mit dem Englischen „drugstore“ vergleichbar und könnte als Einzelhandelsapotheke beschrieben werden. Hier werden der normale Service einfacher, medizinischer Beratung und ebenso pharmazeutische Produkte angeboten.

 

 

Den zweiten Typ könnte man als „verwaltende“ Apotheke beschreiben. Meistens sind diese mit einem in der Nähe gelegenen Spital oder einer Klinik verbunden. In dieser Apotheke werden die Produkte im Hintergrund vor- und zubereitet, nachdem der Kunde seine vom Arzt ausgefertigte Verschreibung präsentiert hat. Nach Bearbeitung der Rezeptur muss der Apotheker den Kunden über die Verschreibung aufklären. Die Idee dahinter ist, das Image des Spitals, zu dem die Apotheke gehört, zu stärken und mit Kompetenz zu punkten. Warum aber soll ein Patient eine bestimmte Apotheke aufsuchen,  die nicht in seiner unmittelbaren Nähe liegt? Was macht eine Apotheke besser als die andere?

Die hier beschriebene Architektur, entworfen von KTX archiLAB liegt an einer der meist befahrendsten Straßen der Region. Die Hauptfassade ist komplett verglast und mit scharf vorspringenden Kanten versehen. Diese Kanten ziehen sich auch im Inneren in der minimalistischen Ausstattung weiter. Ein großes schwarzes Kreuz definiert diesen Raum. Auf der vertikalen, schwarzen Linie liegt die Eingangstüre zum hinten gelegenen Bearbeitungsraum. Die horizontale Linie ist durch eine Konsole verwirklicht, auf der die wichtigsten Produkte gezeigt werden können. Der Eingang liegt links,  in Richtung des Spitals – so wird die Hauptfassade von unnötigen Linien und Teilungen frei gehalten. Dieses minimale Design, diese klaren, scharfen Linien sind das, was der Kunde von einer weiterführenden medizinischen Beratung in Japan erwartet.
Zusätzlich zum Design ist natürlich auch der Service ein ausschlaggebender Punkt bei der Auswahl solch einer Apotheke. Normalerweise gibt der Kunde sein Rezept am Tresen ab, wartet dann und wird nach der Zubereitung wieder zum Tresen gerufen, bekommt eine Erklärung und geht. Hier nimmt der Kunde in einem Wartebereich, möbliert mit Stühlen und Tischen Platz, wartet bis der Pharmazeut zu ihm an den Tisch kommt um ihm die Rezeptanwednung zu erklären.Diese kleinen Aufmerksamkeiten machen in Japan einen großen Unterschied in dem, was man unter einem High Quality Service während des Heilungsprozesses versteht.

 

Fotos: ©Stirling Elmendorf

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Kategorie: RETAILarchitektur