E-Motion Installation der Handegård Architecture

27. März 2017 Mehr

In Norwegen sind Siedlungen, durch die geografische Struktur des Landes bedingt, klein und weit verstreut. Die Menschen leben vielfach einzeln und abgelegen. Seit der Zeit der Wikinger und der Entstehung Norwegens mussten Gemeinschaften und Siedlungen immer ums Überleben kämpfen. Das soziale System hat im Land die geografischen Voraussetzungen des „verstreuten Lebens“ übernommen. Dieses Charakteristikum haben die Norweger und die Politik seit jeher verfolgt.

 

 

Aber es gibt auch die Herausforderung der Gesellschaft zu einer ständigen Effizienzsteigerung, bei der die Zusammenlegung von Funktionen und Gemeinden getestet und angestrebt wird. 1930 gab es 744 Gemeinden, heute nur noch 428. Der ständige Wettbewerb macht es für die Einzelnen schwieriger zu überleben. Eine der Überlebensstrategien in Norwegen ist sichtbar zu sein, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Das ist ein Grund, warum viele Gemeinden Architekturikonen und andere symbolhafte und innovative Bauten errichten. Man soll aufmerksam gemacht werden, die Autobahn verlassen und die Gemeinde oder Stadt besuchen. Dieser Bautrend schafft Qualität (nicht nur in der Architektur) und macht das Land in seiner architektonischen Diversität bekannt.

 

 

2011 hat die Gemeinde Askim in Østfold einen internationalen Wettbewerb ausgeschrieben, eine Installation zu errichten, um den Ort zu bewerben und auf das „Power Center Askim“ aufmerksam zu machen. Diesen Wettbewerb hat Handegård Architecture gewonnen. Die Reaktionen auf das Objekt mit der Bezeichnung „E-Motion“ sind durchaus unterschiedlich: Einige nennen es eine vertikale Welle, andere bezeichnen es als sichtbare Musik, auf jeden Fall macht es neugierig und damit ist der Zweck wohl erreicht. Seine Wahrnehmung ist von der Position der Sonne, vom Wetter und der Jahreszeit abhängig. Beim Passieren mit einem Auto erkennt man erst im Moment des Vorbeifahrens die Dreidimensionalität des Objektes. Bis dahin scheint es eine sich bewegende Fläche, etwas Kinetisches zu sein.
An seinem höchsten Punkt misst es 17 Meter und es hat eine Breite von zehn Metern. 2.500 Aluminiumröhren in unterschiedlichen Längen ergeben seine Komposition. Das Ende jeder Röhre ist mit einer farbigen Scheibe versehen. Diese Farbflächen bilden sozusagen die scheinbar bewegte Außenhaut der Installation.

 

Fotos: © Netron

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Kategorie: News, Projekte