Neues Land
Das sogenannte Greater Copenhagen (Großraum Kopenhagen) soll um neun neue künstliche Inseln erweitert werden. Laut dänischer Regierung und dem Bürgermeister der Stadt sollen drei Millionen Quadratmeter Landfläche gewonnen werden. Diese Utopie, geplant von URBAN POWER architecture & planing, setzt sich mit drängenden ökologischen wie auch wirtschaftlichen Herausforderungen der Gegend um die dänische Hauptstadt auseinander.
Für Skandinavien ist es das größte Landgewinnungsprojekt der kommenden Jahre, die neun Inseln, genannt Holmene (kleine Inseln), werden sich nur zehn Kilometer südlich von Kopenhagen befinden. Der Vorschlag würde mehrere Bedürfnisse erfüllen: eine wachsende Nachfrage an möglichen Standorten für hoch wissenschaftliche Industrie, eine fossilfreie Energieerzeugung und einen Schutz vor Überflutung von bestehenden und neu geplanten Gegenden. Darüber hinaus bietet das Projekt ein enormes Angebot an öffentlich zugänglichen Naturgebieten für Sport, Erholung und verbesserte Artenvielfalt der Tier- und Pflanzenwelt. Mehrere kleine Inseln und Riffe, die für Menschen nicht zugänglich sind, sollen beste Bedingungen für Flora und Fauna sowohl am Land als auch im Wasser schaffen. Zusätzlich wird eine natürliche Landschaft entlang der bestehenden Küste entstehen, die eine schützende Funktion gegenüber Überschwemmungen übernimmt und ein 18 km langes, verbessertes Netz von Radwegen in grüner Umgebung bietet.
Ein wesentlicher Teil der Landgewinnung ist grüner Technologie und der größten Waste-to-Energy Anlage Nordeuropas vorbehalten. Bio-Abfälle und Abwässer von 1.5 Millionen Einwohnern der Umgebung werden hier gesammelt und in sauberes Wasser, Ressourcen und Biogas umgewandelt. Zusammen mit Wärmespeichern, Windmühlen und anderen umweltfreundlichen Technologien werden jährlich mindestens 70.000 Tonnen CO2 eingespart und mehr als 300.000 MWh fossil-freier Energie erzeugt. Das entspricht in etwa 25 % des Stromverbrauchs der Kopenhagener Bevölkerung und stellt einen wichtigen Schritt zur Umstellung auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit dar.
Renderings: URBAN POWER for Hvidovre municipality
Text: Peter Reischer
Kategorie: News