Wann wird es endlich wieder billiger?

7. Oktober 2023 Mehr

Die Kammer der Ziviltechniker:innen, Architekt:innen und Ingenieur:innen W/N/B präsentierte ihre Kernforderungen für bezahlbaren Wohnraum auf einer Pressekonferenz am 5. Oktober 2023. Länderkammerpräsident Architekt Dipl.-Ing. Bernhard Sommer betonte, dass ohne gesetzliche Änderungen die Anpassung an den Klimawandel im Wohnbau zu sozialen Verwerfungen führen könne.

 


(v.l.n.r.) Architekt Dipl.-Ing. Bernhard Sommer (Länderkammerpräsident, W/N/B), Arch. Mag. arch. Jutta Wörtl-Gößler (Ausschuss Wohnbau und Leistbarkeit) und Arch. Mag. arch. Ulrike Schartner, (Vorsitzende des Ausschusses Wohnbau und Leistbarkeit).

 

Die präsentierten Kernforderungen lauten:

Faire Baupreisgestaltung: Ziel ist es, durch eine faire Preisgestaltung leistbaren Wohnraum zu ermöglichen.

Nutzung und Gestaltung des Bestands: Eine verstärkte Nutzung, Ertüchtigung und zukunftsorientierte Gestaltung des bestehenden Wohnraums. Förderung des kommunalen Wohnbaus

und gemeinwohlorientierter Wohnkonzepte: Die Kammer setzt sich für eine verstärkte Förderung von kommunalen und gemeinwohlorientierten Wohnkonzepten ein.

 

Die Kammer hat in diesem Kontext den „Ausschuss Wohnbau und Leistbarkeit“ gegründet und plant die Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen, darunter Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund. Ziel ist es, gemeinsam Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu erarbeiten.

Arch. Mag. arch. Ulrike Schartner, die Vorsitzende des Ausschusses Wohnbau und Leistbarkeit, unterstreicht die Notwendigkeit, den bestehenden Leerstand zu erfassen und zu nutzen. Dabei betont sie, dass sich das Volumen an Neubauten vermehrt auf Umbau und Revitalisierung verlagern sollte.

Die Forderungen werden durch die Aufforderung nach mehr gesetzlicher Flexibilität unterstützt, um die Sanierung zu erleichtern und Neubauten bedarfsgerecht zu gestalten. Leerstand soll aktiv angegangen werden, durch Erfassung, Umnutzung und CO2-Bepreisung für Abriss und Neubau. Die Umwandlung von Leerstand in Wohnraum soll durch Nachverdichtung und Aktivierung leerstehender Wohnungen erfolgen.

Arch. Mag. arch. Jutta Wörtl-Gößler, Mitglied des Ausschusses Wohnbau und Leistbarkeit, betont die Wichtigkeit eines gemeinsamen Dialogs aller Stake­holder, darunter Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, ÖGB, Kommunen und gemeinnützige Organisationen. Dies sei notwendig, um neben der Baupreissituation auch Themen wie Bodenpolitik, Bestandsentwicklung und neue soziale Wohnkonzepte voranzutreiben. Gesetzliche Rahmenbedingungen sollen z.B. geschaffen werden, um klare Regeln für Umwidmungen festzulegen.

Insgesamt zeigen die vorgestellten Maßnahmen einen ganzheitlichen Ansatz, um leistbares Wohnen unter Berücksichtigung ökologischer und sozialer Aspekte zu gewährleisten.

 

 

 

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