architektur FACHMAGAZIN 78 energieeffizient (rp) Ein Schutzschild aus Fotovoltaikpaneelen schwebt über der Architektur. Er wirkt als Verschattungselement und liefert genug Energie für die gesamten elektrischen Anforderungen des Gebäudes. Das Konzept ist dermaßen gestaltet, dass das Haus auf das Klima in einer ähnlichen Weise wie die volkstümliche Architektur, die man in mediterranen und adriatischen Gegenden vorfindet, reagiert. Sie ist gegen die extreme Sonne und Hitze beschattet und besitzt einen hohen Wirkungsgrad an thermischer Masse zur Regulierung der Innentemperaturen. Das Ventilationssystem arbeitet nach dem Prinzip des thermischen Ausgleiches – es benutzt die heiße Luft, die in den Büroräumlichkeiten entsteht, als Auftrieb um für eine natürliche Ventilation während des Großteils der Saison zu sorgen. Die drei schmalen Gänge, die die einzelnen Teile (senkrecht zum Fluss) trennen, wirken als zusätzliche Kaminzüge zur Belüftung. Der vorbeifließende Fluss bietet eine enorme Ressource an erneuerbarer Energie. Im Sommer ist er kühler als die Luft und kann zur Kühlung des Gebäudes benutzt werden. Im Winter wird das fließende Wasser benutzt, um über eine Wärmepumpe das Innere der Architektur zu heizen. Die Energie für die Wärmepumpe wird über die Fotovoltaikanlage am Dach gewonnen. Hier ist die Ausbeute natürlich im Sommer, wenn die meiste Energie für Kühlzwecke benötigt wird, am größten. Über der Geschossdecke sind rahmenlose Glaspaneele mit Klammern an Stahlrahmen befestigt. Diese schweben ca. 1,5 Meter über der Deckenplatte aus Stahlbeton. Die Fotovoltaikzellen sind mit einem geringen Abstand zueinander montiert, damit noch genügend Licht zu den darunter liegenden Atrien durchdringen kann. Das 1.400 m2 Dach ist groß genug, um den jährlichen Energiebedarf des Gebäudes zu decken. Somit ist das UN-Hauptquartier energieunabhängig und belastet die lokalen Energiererzeuger nicht, wodurch andere Projekte in der Region schneller entwickelt werden können. .
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