
architektur FACHMAGAZIN 68 Material & Masse
Die vorgehängte, facettierte
Metallfassade
verleiht dem massiven
Betonblock des ehemaligen
Getreidespeichers
einen lebhaften und
abwechslungsreichen
Ausdruck.
Innen-Außentransformation
Um die industrielle Betonfassade des Silos in einen
zeitgemäßen Kontext und Zustand zu bringen, hat
man die Außenseite der Architektur neu verkleidet,
umhüllt, während im Inneren der raue und „brutale“
Charme der Anlage erhalten und unangetastet blieb.
Der Geist des Silos sollte so gut wie möglich weiter
wirken, sowohl im Hinblick auf die äußere, majestätische
und monolithische Erscheinung wie auch im
Hinblick auf die Betonstrukturen des Inneren. Also
wurde er einfach mit einer neuen Hülle überzogen.
Man brachte eine winkelig facettierte Fassade aus
galvanisiertem Stahl an – sie dient gleichzeitig als
Klimaschutzschild. Somit konnte auch die charakteristische,
schlanke und hohe Silhouette des Baus
bewahrt werden. Der Umbau erfolgte von innen nach
außen, sodass die neuen Bewohner und Nutzungen
zusammen mit der urbanen Umgebung die Identität
und das Erbe der Industriearchitektur noch unterstreichen.
Die Verwendung des galvanisierten Stahls
für die Fassade – er patiniert in einer sehr ursprünglichen,
groben Art und Weise – bringt den ehemaligen
Hafencharakter zurück. Das Haptische des Stahls
verleiht der Architektur eine grobe Schönheit, die zur
industriellen Vergangenheit der Gegend passt.
38 einzigartige Wohnungen
Die räumlichen Möglichkeiten und Variationen im Silo
waren aufgrund der Getreidelagerflächen immens
groß. So konnten 38 unterschiedliche Wohneinheiten
mit großteils Loftcharakter entstehen. Ein- und zweigeschossige
Appartements rangieren in den Größen
von 106 bis 401 Quadratmeter. Interessant sind auch
die Raumhöhen mit bis zu sieben Meter. Alle Einheiten
sind mit von Boden zur Decke reichenden, Panoramafenstern
ausgestattet, ebenso mit Balkonen. In
einigen ist sogar die ursprüngliche Sichtbetonqualität
des Silos erhalten geblieben. Die Fensterumrahmungen
sind an der Außenseite der existierenden
Betonwände verborgen, so bietet sich den Bewohnern
ein großzügiger Ausblick auf die Skyline der
Stadt und die Oresund-Küste. u