51 www.architektur-online.com EXPO 2017
Neue Techniken
für die Architektur
Das Architekturbüro MARC FORNES / THEVERYMANY hat für die EXPO in Astana/
Kasachstan „minima/maxima“, eine ortsspezifische Installation aus ultradünnem,
pulverbeschichteten Aluminium erstellt. Mittels dieser Installation werden die Besucher
in eine fremde Science Fiction-Welt befördert, hier können sie sogar mit der
dynamischen Struktur interagieren.
Fotos: NAARO
Vor bereits zehn Jahren hat das Studio einen ganz
eigenen Zugang zur Beschreibung und zum Bau von
Formen entwickelt. Sie nennen diese Methode „Structural
Stripes“. Darin wird durch Tausende von Teilen –
jedes davon einzigartig – eine begehbare Form kreiert
oder beschrieben. Die Einzelteile werden aus flachem
Aluminium digital ausgeschnitten und aneinander befestigt.
So werden gekurvte Formen und Strukturen
erzeugt und eine physische Realität geschaffen.
Das o. e. Projekt ist aus den Forschungen und Studien
des Büros entstanden, es bietet eine strukturelle
Integrität durch ultradünne, selbsttragende Strukturen.
Diese verrückten, aber durchaus tragfähigen
Gebilde eliminieren die Notwendigkeit von Säulen und
Trägern. Die Oberfläche ist 6 mm dünnes Aluminium.
Wenn man zum Beispiel ein Ei in die Größe dieses Projektes
vergrößern würde, wäre die Haut wesentlich
dicker. Die sorgfältig designte Übersetzung der fein
aufgefächerten einzelnen Streifen zu der sanften, doppelt
gekrümmten, endlosen Oberfläche erlaubt Höhen
bis zu 13 Meter (vier Geschosse). Sie besteht aus einer
mehrlagigen Komposition, jeweils drei Schichten unterstützen
sich dabei, während sie in die Höhe streben.
Das System hat Ähnlichkeiten mit der Fiberglastechnologie
– mit dem Unterschied, dass hier keine einzige
„Faser“ unter Spannung stehen muss.
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