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Ergonomie am Arbeitsplatz
Ein Interview mit Frau Irmgard Reisinger, Dr. med univ., Allgemeinmedizinerin
Was sollte bei der Planung eines
Arbeitsplatzes Beachtung finden?
Einen Arbeitsplatz nach ergonomischen
Gesichtspunkten umzugestalten, weil die
dort tätigen Personen Beschwerden wie
zum Beispiel muskuläre Verspannungen,
Schmerzen des Bewegungs- und Stützapparates,
Sehnenscheidenentzündungen,
Kopfschmerzen, rasche Ermüdbarkeit oder
Schwindel entwickelt haben, ist viel schwieriger,
als einen Arbeitsplatz von Anfang an
ergonomisch zu planen.
Welche Bedeutung kommt dem
Bürodrehstuhl im Arbeitsalltag zu?
Es ist vor allem die über längere Zeit andauernde
starre Sitzposition, die ein hohes
Risiko für vielerlei Beschwerden darstellt.
Unser für die unterschiedlichsten Belastungen
angepasster Bewegungsapparat
muss vor allem bei langer Sitzdauer optimal
unterstützt werden, um Verspannungen,
Ermüdung oder Entzündungen mit daraus
resultierenden Schmerzen und Funktionseinschränkungen
vorzubeugen.
Welches Mindestmaß an Ausstattung sollte
ein Bürodrehstuhl aufweisen, um der Gesundheit
zuträglich zu sein?
Ein Bürodrehstuhl muss individuell an den
Besitzer anpassbar sein, was die Größe und
Neigung der Sitzfläche, die Unterstützung
der Lendenlordose, die Höhe, den Widerstand
und die Verstellbarkeit der Rücken-
lehne und der Armlehnen und selbstverständlich
die Höhe des Stuhls insgesamt
betrifft. Alle diese Funktionen sollten möglichst
dynamisch veränderbar sein.
Ihre Erfahrungen mit dem Sensor S 4.0?
Ich habe seit einigen Wochen das Vergnügen,
den Sensor S 4.0 zu testen und bin
davon wirklich sehr begeistert. Durch den
unter der Sitzfläche platzierten Sensor und
nach der auf den Benutzer abgestimmten
Kalibrierung wird das jeweilige Sitzverhalten
genauesten analysiert. Das Programm
bietet darüber hinaus allgemeine Informationen
bezüglich Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz
und regelmäßige Aufforderungen
zu Übungseinheiten, die sehr klar und
verständlich vorgeführt werden und bei denen
die Lockerung und Kräftigung vor allem
des Nacken-Schulterbereichs im Vordergrund
stehen. Sollte meine Tätigkeit gerade
keine Unterbrechung zulassen, verschwindet
die Erinnerung sofort und lässt mich in
falscher Position weiterarbeiten, ohne mich
zu stören. Ich habe aber die Erfahrung gemacht,
dass ich, sobald die Aufforderung
„Sitzposition wechseln“ aufpoppt, automatisch
meine Körperhaltung verändere.
Was hat Sie bei der Nutzung
besonders überrascht?
Ich habe gedacht, ich würde mein theoretisches
Wissen über Ergonomie auch für
mich in ausreichender Form umsetzen, jedoch
wurde ich durch meinen Sensor sehr
bald eines Besseren belehrt: Meine Wirbelsäule
wird fast ständig schief gehalten,
und obwohl ich einen für ergonomisches
Sitzen optimal eingestellten Bürodrehstuhl
verwende, hat mich mein Sensorprogramm
vorige Woche gefragt, ob ich meine Rückenlehne
fixiert habe, weil ich mich stundenlang
nicht zurücklehne und somit keine
Dynamik feststellbar war. Mittlerweile zeigen
die laufenden Sensoranalysen bereits
eine Verbesserung meines Verhaltens: Ich
bin also lernfähig.
Würden Sie sagen, dieser Sensor trägt zum
Gesundheitsbewusstsein des Nutzers bei?
Ja, absolut, ich denke, aus dem bereits Gesagten
geht hervor, dass der Sensor enorm
zum Gesundheitsbewusstsein des Nutzers
beiträgt.
Würden Sie den Sensor S 4.0
weiterempfehlen?
Den Sensor S 4.0 kann ich wegen seiner
leicht nachvollziehbaren und einfach anwendbaren
gesundheitsfördernden Wirkweise
sehr empfehlen und tue dies auch in
Firmen, die ich arbeitsmedizinisch betreue.
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