
48 architektur FACHMAGAZIN Bildung & Kultur
Kindergarten
auf Japanisch
Morinoie Nursery School / Sendai / Masahiko Fujimori
Fotos: Shigeo Ogawa
Auf begrenztem Raum
(wie es in Japan so üblich
ist) errichtete Architekt
Masahiko Fujimori in
Sendai einen Kindergarten,
der durch die
Transformation des Hausgedankens
an die Außenfassade
in Form kleiner,
farbiger Ausbuchtungen
um einzelne Fenster, sichtbar
gemacht wird.
„Müssen wir heute wieder spielen, was wir wollen?“
Diese Frage – wie sie in deutschen Kindertagesstätten
des öfteren gestellt wurde – stellen sich die Kinder in
der Morinoie Nursery School sicher nicht. Zu weit weg
ist das Konzept der Erziehung in Japan von den KITAs,
wie sie in Europa zu finden sind und waren. Trotz der
ziemlich unterschiedlichen Bildungs- und Erziehungssysteme
von Europa und Japan, gibt es doch auch Gemeinsames.
So wird bei diesem Projekt, zum Beispiel,
die Bildwelt der kindlichen Fantasie benutzt, um identifikationsfördernde,
architektonische Umgebungen
zu schaffen. Eine Herangehensweise, die auch in westlicher
Architektur zu finden ist.
Die Architektur befindet sich in der zentralen Gegend
von Sendai, einer Großstadt und dem Verwaltungssitz
der japanischen Präfektur Miyagi. Sie liegt
auf dem schmalen Landstreifen zwischen der Küste
des Pazifiks und den Bergen. Das aktuelle Baugebiet
ist momentan Schauplatz größerer Landumverteilungen
und Neuorganisationen. Es wird ein deutlicher
Zuwachs an Wohnbauten erwartet und diese
Kriterien waren für Architekt Masahiko Fujimori ausschlaggebend
für den Entwurf eines „urbanen“ Kindergartengebäudes.
Es soll den steigenden Bedarf
an Betreuungsplätzen befriedigen und die Neugier,
Kreativität und Verbindung der Kinder mit der lokalen
Nachbarschaft steigern. u