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Über den Umfang des anfallenden Ausgabevolumens
lässt sich die erforderliche
Ausgabegeschwindigkeit ermitteln. Sie
wird meist in A0/A1-Seiten pro Minute angegeben.
Abhängig vom Druckverfahren
und Modell, liegt sie bei 1 bis 10 A0-Seiten/
Minute. Da das Ausgabevolumen jedoch –
je nach Projektstand – zeitlich erheblich differiert,
sollte man vom „worst case“ ausgehen.
Zusätzlich sollte man berücksichtigen,
dass Herstellerangaben mit Vorsicht zu
genießen sind, denn sie gelten oft für den
schnelleren Draft- oder S/W-Modus. Bei der
Farbausgabe reduziert sich die Seitenangabe
deutlich. Schnelle Ausgabegeräte sind
teuerer als langsamere Modelle, verkürzen
im Büro aber die Wartezeit und machen bei
großem Druckvolumen die Mehrkosten dadurch
schnell wett.
Papierformat und Bauform
Die meisten Großformatdrucker verarbeiten
Papier bis zur Formatgröße A1, A0 und
mehr, da die verwendete Planrolle in einer
Richtung auch Überformate ermöglicht. Mit
randlos druckenden Ausgabegeräten lassen
sich beispielsweise Visualisierungen für die
Projektpräsentation über das gesamte Papierformat
ausgeben. Wer sich zusätzlich einen
A3+/A2-fähigen Drucker anschafft (ab
250/1.200 Euro), kann CAD-Pläne kleiner
und mittlerer Größe oder Probedrucke Papiersparend
ausgeben, ohne das große Ausgabegerät
zu besetzen. Großformatdrucker
verarbeiten, je nach Modell, neben Normalpapier
einer Stärke von 60 bis 150 g/m2 und
mehr, auch Recycling-, Film-, Transparent-
oder Fotopapier, teilweise sogar Karton bis
zu einer Stärke von etwa 1,5 mm. Neben der
konventionellen Bauform, gibt es auch kastenförmige
Gehäuse mit integrierten Rollenhaltern,
Schneid- und Faltvorrichtungen.
Multifunktionale Großformatdrucker können
wahlweise drucken, scannen oder kopieren.
Das spart Platz, Anschaffungs- und
Betriebskosten. Der Platzaspekt ist nicht
unerheblich, denn neben einer Standfläche
von ein bis zwei m2 setzen Großformatdrucker
vor dem Gerät auch einen mindestens
80 Zentimeter tiefen Bedien- und Arbeitsraum
voraus. Kommt dann noch eine Faltvorrichtung
hinzu, entsteht schnell ein Flächenbedarf
von drei bis vier m2 pro Gerät.
Multitalente vermeiden zugleich auch den
lästigen Kabelsalat mehrerer Geräte, da nur
ein Netz- bzw. Druckerkabel benötigt wird.
Gegenüber Einzelgeräten unterschiedlicher
Hersteller ist die Bedienung von Multifunktionsgeräten
durch die einheitliche Menüführung
zudem einfacher.
Bedienung und Ausgabe
Neben den technischen Daten entscheiden
auch die Menüführung und Bedienung darüber,
wie gut ein Ausgabegerät von den Mitarbeitern
angenommen wird und letztlich, wie
wirtschaftlich es ist. Ein gut lesbares, berührungssensitives
Display sollte dem Bedienungspersonal,
anstelle kryptischer Befehle,
klar verständliche Schritt-für-Schritt-Anweisungen
geben. Auch auf gelegentlich durchzuführende
Arbeiten wie Papiertrommel einlegen,
Tonerkartusche tauschen, Papierstau
beheben etc. sollte man achten. Alles sollte
möglichst einfach durchzuführen sein und
beispielsweise am Display durch einen „Assistenten“
unterstützt werden. Eine automatische
Papierschneidevorrichtung oder ein
Einzelblatteinzug sind heute selbstverständlich.
Besonders bedienfreundliche Geräte
verfügen darüber hinaus über eine optionale
Dokumentenablage oder eine Medienheizung,
welche die Umgebungstemperatur
und Luftfeuchte kontrolliert und bei Bedarf
korrigiert. Angesteuert werden Großformatdrucker
in der Regel über CAD-Programme,
respektive die entsprechenden hersteller-/
modellspezifischen Windows-Treiber. Um
Ärger zu vermeiden, sollte man vor dem
Kauf den CAD-Hersteller/Händler fragen,
welche Geräte die aktuell eingesetzte Software
optimal unterstützt. Da bei der Ausgabe
teilweise sehr große Dateien mit den
entsprechenden Steuerbefehlen für den
Drucker entstehen, ist es wichtig, dass das
Gerät über einen ausreichend großen internen
Speicher verfügt (ab 128 GB Größe). Andernfalls
kann es bei großen CAD-Dateien zu
Problemen kommen. Integrierte Festplatten
ermöglichen eine zeitversetzte Ausgabe von
Druckaufträgen. Müssen viele Druckdateien
unterschiedlicher Datenformate in möglichst
kurzer Zeit ausgegeben werden, sind die von
einigen Herstellern angebotenen gerätespezifischen
Ausgabeprogramme nützlich.
Bei der Ausgabe sollten alle gängigen Dateiformate
verarbeitet werden: HP-GL, HPRTL,
PDF, DWF, TIF, JPG etc. PostScript ist
manchmal optional. Neue Gerätegenerationen
lassen sich per Internet bedienen: Wird
beispielsweise ein Plan am Mobilrechner auf
der Baustelle geändert, kann man ihn sofort
im Büro ausdrucken lassen. Umgekehrt lässt
sich eine brandaktuelle Planänderung vom
Büro aus sofort an den Drucker im Baustellencontainer
senden und ausgeben.
Bei Farb-Großformatdruckern hat sich in
den Büros die Tintenstrahl-Technologie mit
getrennten Farbkartuschen durchgesetzt.
© Hewlett-Packard
In punkto Geschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit
sind leistungsfähige Drucker mit
Laser-/LED-Technik die Spitzenreiter.
© Ricoh
Mit LED-Plottern der Einstiegsklasse können
aktuelle Tintenstrahldrucker dank hoher
Druckqualität bei gleichzeitig niedrigen Betriebskosten
allerdings durchaus mithalten.
© Canon
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