Ressourcenschonend in die Zukunft

4. Dezember 2025 Mehr

Mitten in der Nürnberger Innenstadt entsteht derzeit ein Leuchtturmprojekt für zirkuläres Bauen und nachhaltige Architektur: Der Evangelische Campus Nürnberg (ECN), geplant vom Wiener Architekturbüro Franz & Sue, transformiert den früheren Verwaltungssitz der Oberpostdirektion aus den 1970er-Jahren in eine moderne Bildungslandschaft. Besonders im Fokus: die ressourcenschonende Revitalisierung des Bestands und eine zukunftsweisende Fassadenlösung auf Basis recycelter Materialien.

 

 

Statt eines energieintensiven reinen Neubaus setzt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) als Bauherrin auf eine Kombination aus umfassender Sanierung des bestehenden Komplexes und dem Neubau ergänzender Erweiterungsbauten. So entsteht ein zukunftsweisender Bildungscampus, der nach Fertigstellung rund 2.000 Schüler:innen, Studierenden und Lehrkräften eine neue Heimat bieten wird. Günter Weissteiner, Geschäftsführer der ELKB, betont: „Nach Ende der Sanierung werden wir im ECN einen Energiebedarf von rund 64 Kilowattstunden pro m2 Fläche haben. Vormals waren es 195 Kilowattstunden. Durch die konsequente Nutzung von grauer Energie anstatt eines Neubaus sparen wir insgesamt 6.500 Tonnen CO2 ein.“

 

 

Fassadensanierung als Kreislaufprozess

Ein zentrales Element dieser CO2-Reduktion bildet die nachhaltige Erneuerung der Gebäudehülle. Die alte Aluminium-/Glas-Fassade wurde vollständig rückgebaut und recycelt. In enger Zusammenarbeit von WICONA, Saint-Gobain Glass und der Heinrich Würfel Metallbau GmbH wurde eine neue Fassadenlösung entwickelt, die konsequent auf zirkuläre Wertschöpfung setzt. Heinrich Würfel, Geschäftsführer des ausführenden Metallbauunternehmens, erklärt: „Wir haben den Rückbau der Bestandsfassade gleich von Beginn in der Ausschreibung mit angeboten mit dem Ziel, die ausgebauten Rohstoffe wieder in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen.“

 

 

Die Rückbauarbeiten erfolgten unter beengten Bedingungen in der Innenstadt „just-in-time“. Die alten Fassadenelemente wurden sortenrein getrennt und anschließend in die Recyclingwerke überführt. Dort entstanden neue Profile und Verglasungen, die im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu neuen Fassadenelementen weiterverarbeitet wurden. Zum Einsatz kam dabei Hydro CIRCAL 75R – eine Aluminiumlegierung mit besonders geringem CO2-Fußabdruck. „Die Legierung besteht zu mindestens 75 % aus recyceltem End-of-Life-Aluminium und verfügt über einen CO2-Fußabdruck von nur 1,9 kg CO2 pro kg Aluminium“, erläutert Sebastian Schäfer, Key Account Manager bei WICONA.

 

 

Mehr Komfort und Effizienz

Die neue Fassadenfläche des ECN umfasst rund 10.600 m². Verwendet wurden projektspezifisch konzipierte Elementfassaden auf Basis des Systems WICTEC EL sowie Pfosten-Riegel-Konstruktionen der Serie WICTEC 50. Diese sorgen nicht nur für ein einheitliches architektonisches Erscheinungsbild, sondern tragen auch maßgeblich zur Verbesserung des Raumklimas bei – insbesondere hinsichtlich Wärmeschutz, Schallschutz und Sonnenschutz.

 

Hydro Building Systems Austria GmbH
T +43 (0)6212 20000
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Fotos: Mediashots

Kategorie: Fassade, Produktnews