Kategorie: Kolumnen

Gute Architektur beinhaltet drei Schritte
Der Wiener Architekt Albert Wimmer zählt zu den profiliertesten Architekten des Landes und hat über Jahrzehnte hinweg die Architektur- und Stadtlandschaft geprägt. Mit der Gründung seines Ateliers im Jahr 1977 und der kontinuierlichen Erweiterung seines Tätigkeitsfeldes durch die Gründung mehrerer Gesellschaften hat Wimmer ein beeindruckendes Portfolio aufgebaut, das Projekte im Wohnbau, Gesundheitswesen, in der Mobilität sowie in der Stadtplanung umfasst. In unserem Interview spricht er über seine Ansichten zur gesellschaftlichen Verantwortung von Architekten, seine Rolle im Spannungsfeld zwischen Kunst und Wirtschaft und darüber, warum sein Credo „Never do the same“ einen zentralen Platz in seiner Arbeit einnimmt.

Es ist wichtig, dass Architektur Fragen stellt
Wie lässt sich Architektur als Disziplin begreifen, die weit über das Bauen hinausgeht? Im Gespräch mit Eric-Emanuel Tschaikner, Kim Tien und Natalie Neubauer vom Wiener Architekturbüro KENH zeigt sich: Architektur beginnt mit Fragen – und mit einem offenen, prozesshaften Zugang. Seit der Gründung 2005 verfolgen KENH einen interdisziplinären Ansatz, der Design und Architektur bewusst miteinander verbindet. Was dabei entsteht, sind durchdachte Räume, die Nutzerbedürfnisse ernst nehmen, Gestaltung als Verantwortung begreifen und selbst komplexe Projekte mit Haltung und Empathie umsetzen. Ein Gespräch über Identität, Mediation, Maßstab – und warum ein Handlauf manchmal lachsrot sein muss.

Die entsiegelte Stadt
Wie lassen sich bestehende urbane Ressourcen – wie Leerstand und Rückbaumaterial – sowie neue regenerative Flächen für Begrünung und Anbau in einem zirkulären System nutzen? Dieser Frage sind Nathaniel Loretz, Pia Bauer und Carina Loretz im Rahmen des diesjährigen Superscape Wettbewerbs nachgegangen. Ihr Ansatz fokussiert sich auf die langfristige Erhaltung und Erneuerung der Stadt durch ökologische Maßnahmen, die sowohl das städtische Ökosystem stärken als auch den urbanen Raum nachhaltig aufwerten sollen.

Architektur und Technik müssen zusammenfließen
Im Jahr 2020 fusionierten die Delta Ziviltechniker GmbH Wien und die Architekt Podsedensek ZT GmbH und schufen damit Delta Pods Architects, eine starke Architektursparte innerhalb der Delta Gruppe. Mit einem Team von über 150 Fachkräften an Standorten in Österreich, Tschechien, der Slowakei und der Ukraine hat sich das Büro als multidisziplinärer Akteur in der Baubranche etabliert. Seit 2022 führt Klaus Ransmayr, der auf internationale Erfahrungen in New York und Berlin zurückblickt, als Head of Design die Vision des Unternehmens weiter. Im folgenden Interview spricht er über die Beweggründe und Ziele der Fusion, den Anspruch an komplexe Architektur sowie die Herausforderungen der Branche in Zeiten von Klimawandel und nachhaltigem Bauen.

Kulinarische Kunstwerke im Scheinwerferlicht
Neben der richtigen Wahl bequemer Sitzgelegenheiten, einer gedämpften Atmosphäre und gelungenen Präsentation von Speisen und Getränken ist auch die Lichtgestaltung ein zentrales Element in der Gastronomie. Diese sollte einerseits funktional sein, andererseits aber auch die emotionale Wahrnehmung eines Raumes prägen. Durch gezielte Beleuchtung lassen sich Gasträume bewusst strukturieren und kulinarische Erlebnisse effektvoll inszenieren.

(K)eine Zeit für Architekturikonen?
Nach ihrem Studium und einigen Lehrjahren in einem renommierten Büro gründete die Architektin Nina Beck 2023 ihr eigenes Büro in Dornbirn. Ihre Arbeit zeichnet sich durch innovative Ansätze im Bereich des Holzbaus und der nachhaltigen Architektur aus und konzentriert sich auf die Integration von traditionellen Bauweisen mit modernen Techniken. Beck stellt sich dabei der Herausforderung, Gebäude so zu gestalten, dass sie in funktionaler wie ästhetischer Hinsicht sowohl den Anforderungen der Bauherrschaft als auch der Umgebung gerecht werden. Die Kultur und die Werte des Bregenzerwaldes spielen dabei eine tragende Rolle. Im Interview spricht Nina Beck über ihren Planungsalltag als junge Architektin und ihre Sicht auf die Zukunft kommender Generationen.

Künstliche Intelligenz Teil 3: KI für den Entwurf
Auch für den Entwurf und die Planung werden inzwischen zahlreiche smarte Werkzeuge angeboten. Teil 3 dieser Serie stellt KI-Bildgeneratoren vor und zeigt die Möglichkeiten, aber auch Grenzen. Sie nutzen künstliche neuronale Netze, maschinelle Bilderkennung und maschinelles Lernen, um riesige Mengen von Bilddaten zu analysieren, Muster und Zusammenhänge zu erkennen und daraus neue Bildinhalte entsprechend den Anwenderwünschen zu generieren. Damit lassen sich erste Anregungen für Design- oder Entwurfsideen entwickeln – etwa für ein Möbelstück, eine Küchen- oder Badeinrichtung oder ein komplettes Bauwerk.

Im Bestand liegt die Zukunft
Die heutigen Städte sind weitestgehend gebaut und deren Flächen damit versiegelt. Eine nachhaltige und zugleich bezahlbare Architektur wird sich zunehmend dem Umbauen im Bestand widmen. Um die Vorgaben der Europäischen Gebäuderichtlinie zu erfüllen, rücken Konstruktionen mit nachhaltigen Baustoffen wie Naturstein immer stärker ins Blickfeld.

Der Körper und der Raum
Der Architekturvermittler Arno Ritter studierte Publizistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Wien. Zuerst Sekretär der Österreichischen Gesellschaft für Architektur, leitet er seit 1995 den Ausstellungsraum „aut. architektur und tirol“ in Innsbruck, wo er Ausstellungen und Programme entwickelt, die sich mit Architektur und anderen gestalterischen Themen auseinandersetzen. In seinem Vortrag „Der Körper und der Raum“ im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des aut beleuchtete dessen langjähriger Leiter die Architektur als „ein synästhetisches Phänomen, das nicht nur mit den Augen erfahren wird“. Im Gespräch gewährt Ritter Einblicke, wie sich die sinnliche Erfahrung von Architektur auch auf die Konzeption von Ausstellungen übertragen lässt.

Durch Wiederverwendung zu kreativeren Lösungen
Catherine de Wolf hat es sich zum Ziel gesetzt, zirkuläres Bauen mithilfe von digitalen Technologien nicht nur effizienter, sondern auch wirtschaftlicher zu machen. Als Leiterin des Lehrstuhls für Circular Engineering for Architecture (CEA) forscht und lehrt sie an der ETH Zürich zum Thema Kreislaufwirtschaft. Mit dem Digital Circular Economy Lab versucht die Architektin und Bauingenieurin außerdem, Recyclingbaustoffe, Expert:innen und andere Akteur:innen der Branche zu vernetzen. Uns erklärt die Professorin, mit welchen Herausforderungen sie sich dabei konfrontiert sieht und was wir in Hinblick darauf von Apps wie Tinder und Airbnb lernen können. Außerdem spricht Catherine über ihr neues Buch „The art of connecting“ und wie das Bauen mit Re-use-Materialien zu kreativeren Lösungen führt.

In Resonanz mit der Umgebung
Das Vorarlberger Architekturbüro Ludescher + Lutz steht für Architektur, die weit über das reine Bauen hinausgeht. Mit einem tiefen Verständnis für die kulturelle und landschaftliche Einbettung ihrer Projekte, schaffen sie Räume, die sich harmonisch in ihre Umgebung einfügen und gleichzeitig neue Potenziale freilegen. Im Interview sprechen wir mit Elmar Ludescher und Philip Lutz über ihre Philosophie, wie Handwerk und Tradition in ihre Arbeit einfließen, und warum Architektur immer auch eine Form von Resonanz mit dem Umfeld sein soll.

Innen wie außen
Eidgenössisch zurückhaltend gibt sich der 2021 fertiggestellte Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich, der das bestehende Gebäude um rund 50 Prozent Ausstellungsfläche vergrößert. Die Auftraggeber und Gestalter entschieden sich für zwei Natursteine als prägende Elemente.