Filigrane Erweiterung
In jeder Stadt gibt es an ihrem Rand spärlich besiedelte Zonen, die mit verschiedenen Industrie-, Lager- und Kommerzbauten bestückt sind. Die verschiedenen Architekturen unterscheiden sich meist nicht sonderlich voneinander und sind aus eher billigen Materialien errichtet, in einer ähnlichen Sprache. Diese problematischen Areale werden als unvermeidbarer Teil der Urbanität akzeptiert.
Eine Baufirma in Lund, Schweden, hatte ihr Büro in der Mitte eines solchen Gebietes am Rand der Stadt. Sie wollten eine räumliche Erweiterung, welche die Mittelmäßigkeit der Gegend durchbrechen sollte, als aufregende Erfahrung für Besucher und auch Mitarbeiter.
Die Johan Sundberg arkitektur AB und Blasberg Andréasson Arkitekter AB planten den Zubau. Sie wählten einen einfachen, aber sehr spezifischen Ausdruck für die Gestaltung: Die Erweiterung, inklusive Fensterrahmen und allen Details ist in einem leuch-tenden Blau gestrichen. Das Volumen ist konsequent mit einer davorstehenden Metallfassade verkleidet. Diese Bleche sind mit einem lasergeschnittenen Lochmuster versehen und wie ein Paravent zueinander gefaltet. Dieser Schirm wandert im zickzack um die Architektur, verdeckt auch deren Ecken und durch die kreisrunden Löcher schimmert leicht die blaue Farbe durch. Durch die Neigung der einzelnen Gitterteile erscheint das Objekt – je nach Tageslicht – in einem ständigen, farblichen Wechsel. Gleichzeitig wirkt der Schirm als Sonnen- und Sichtschutz.
Fotos: Markus Linderoth
Kategorie: Projekte