White Noise – soma ZT
Wer diesen Juni in Salzburg über den Mozartplatz spazierte, konnte eine weiße Stachelskulptur bewundern. „White Noise“ nennt sich das Objekt, das für das Land Salzburg vom Wiener/Salzburger Architektenteam soma ZT als diesjähriger Biennale-Pavillon entworfen wurde.
Soma ZT gelang es dabei nicht nur einen angemessenen Rahmen für Kunst und Kultur für die Biennale zu schaffen, sondern „White Noise“ selbst zu einem Kunstobjekt zu machen. Erreicht wird diese Wirkung durch die dreidimensionale Struktur aus sich kreuzenden Stäben und einem Inlay aus transluzenter Membrane. Wie bei einem Mikadospiel scheinen sich zwei Meter lange quadratische Aluminiumhohlprofile wie zufällig in mehreren Schichten zu überlagern. Doch hinter der Tragwerkskonstruktion der insgesamt fünf Segmente stehen klare Generierungsregeln und eine definierte Statik.
Durch Schnittpunkte der Stäbe mit Stäben benachbarter Stabebenen ergibt sich ein fester Verbund zwischen den 7 bis 10 Meter weit spannenden Segmenten. Der 18 Meter lange Pavillon überspannt stützenlos etwa 155 Quadratmeter.
Zu den Vorgaben des Wettbewerbs gehörte es, dass der Pavillon ganzjährig genutzt werden kann. Um die Besucher vor Sonne, Wind und Regen zu schützen, ist deshalb zwischen den Bögen eine schnell montier- und demontierbare Membran gespannt.
Die bei „White Noise“ verwendete Membrane zeigt bei Sonne einen interessanten Schattenwurf der diaphanen, igeligen Gewölbekonstruktion, zugleich ist es im Pavillon angenehm gedämpft hell. Nachts verwandelt die Innenraumbeleuchtung den Pavillon in eine Lichtskulptur.
Mit der Planung der Klimahülle wurde formTL beauftragt, ein Büro, das derzeit das Stadiendach des Olympiastadions in Kiew plant.
Das Unternehmen unterstützte mit seinem Spezial-Know-how das Team aus Planern und ausführenden Firmen bei der Ausbildung der transluzenten und frei geformten Klimahülle.
Kategorie: Projekte