Nur für Sensible! – Aesop Store
Aesop Store
Betritt ein Kunde einen Aesop Store, werden ihm von ausgebildeten Handwäschern zuerst einmal die Hände gewaschen. Die Marke nähert sich der Körperpflege halb wissenschaftlich, halb sakral. Deshalb sieht der Store auch aus wie eine Apotheke.
In New York, Brooklyn hat die Firma, die vor dreißig Jahren in Melbourne vom Friseur Dennis Paphitis erfunden und gegründet wurde, mit der mexikanischen Architektin Frida Escobedo nun schon den dritten Store eröffnet. Auch diesmal sind die Innengestaltung und das Design der Displays ein Ausdruck der Firmenphilosophie: Ziegel, Rammed Earth-Steine, braune Flaschen mit lediglich Inhaltsangaben auf minimalistischen Brettern und zwei Becken zum „die Hände gewaschen Bekommen“. Der Laden ist eigentlich eine Teststrecke für die Sinnesorgane, keine extravaganten Ablenkungen, kein Design, reine Konzentration auf die Produkte, ein Duft nach Kräutern und weiteren angenehmen Substanzen.
In einem Ecklokal, in einer Nachbarschaft aus den traditionellen Ziegelbauten des 19. Jahrhunderts mit deren sich wiederholenden, eckigen Fassaden und den typischen Ziegelverbänden, betritt man einen nüchternen, in Rottönen gehaltenen Verkaufsraum, roter Boden aus Fliesen, rote Wände aus speziellen, in Mexiko, Oaxaca, gefertigten Rammed Earth-Ziegeln. Die Wand zum Nachbarhaus knickt nach einigen Metern leicht ins Rauminnere – dahinter ist Raum für Produkte und für das Personal. Escobedo hat für die Wandgestaltung ein Muster der textilen Arbeiten von Anni Albers aus dem 20. Jahrhundert verwendet. Obwohl eigenständig, bewirkt es doch eine gewisse Referenz an die Ziegelbauten der Nachbarschaft. Die verwendeten, handgeformten und gebrannten Steine sind unregelmäßig, sowohl in Textur als auch in Farbe und Form. Zwei weiße, pulverbeschichtete Waschbecken mit verchromten Auslässen kontrastieren die Sprache des Formalen. Installationen laufen weiß gestrichen an der unverkleideten Decke entlang und alles sagt: „Das Produkt zählt!“
Fotos:©Aesop
Kategorie: RETAILarchitektur