Der öffentliche Raum
Gerade der letzte heiße Sommer hat viele Menschen förmlich in den Freiraum getrieben. Badend, gärtelnd, flanierend, man bewegte sich gerne im – sogenannten – öffentlichen Raum (ÖR). Abgesehen von der Schwierigkeit einer genauen Definition des Begriffes ÖR (denn wo hört der private Raum auf und wo beginnt der öffentliche), bedarf jeder Raum einer Möblierung und (zumindest im Selbstverständnis unseres Kulturkreises) auch einer Gestaltung.
Diese bewegt sich von diversen Oberflächen bis zu Möblierungen – zu denen nicht nur klassische Sitzgelegenheiten, sondern auch Fahrradständer, Lichtobjekte, Brunnen, Poller und Diverses mehr zählen. Ein Stadtmöbel soll Funktionen bieten, die im öffentlichen Raum benötigt werden, oder es ist ein Gegenstand, welcher der Information, dem Verweilen, Erholen oder Spielen und der Kommunikation dient.
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Bunte Akzente im öffentlichen Raum
Als Park- und Stadtmöbel setzt Q-BIQ nicht nur dekorative und farbenfrohe Akzente. Man darf sich in der Öffentlichkeit ganz offiziell dem Nichtstun widmen, bequem niederlassen und länger verweilen. Wo man länger verweilt, kommuniziert man mehr und wo mehr gesprochen wird, löst sich so mancher Alltagsfrust in Luft auf. So werden die Designmöbel zum sozialen Beitrag im Stadtleben.
Die Möbel überzeugen in qualitativ hochwertiger Verarbeitung, ihrem geringen Gewicht und mit ihrer strapazierfähigen Spezialbeschichtung. Die Produktpalette der KWS-Schiestl GesmbH reicht von schlichter geometrischer Form bis zu aufwendigeren individuellen Objekten. So können neue moderne Planungen und bestehende Architekturen mit frischen und funktionalen Akzenten im Innen- und Außenbereich bereichert werden. Das Mobiliar besteht aus einem Hartschaumkern, der mit einer abriebfesten Beschichtung überzogen ist. Dieses Konzept macht es zum extrem resistenten Outdoor-Sitzmöbel im Großformat, das im Gegensatz zu Betonelementen, bewegt werden kann. Die Abschlussschicht ist ein UV-beständiger Decklack, der im RAL-Farbton frei wählbar ist. Standardmäßig wird in Brennbarkeitsklasse B2 geliefert.
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Die neue Welle
Ein Stadtmöbel, das sich sowohl zum Spielen wie zum Chillen, für eine Verschnaufpause von Eltern und Geschäftsleuten oder als gemütliches Plätzchen zum Ausruhen eignet, ist die SINUS Sitzwelle der österreichischen NUSSER-Tochter STAUSBERG. Wie z. B. am Wiener Westbahnhof, wo zwei in strahlendem Blau ausgeführte SINUS Doppelliegen optisch den Ton angeben und auf moderne Art Bequemlichkeit ausstrahlen. Die aus acht unterschiedlichen Elementen entstehenden Wellenlandschaften fügen sich je nach Auflagen- und Unterkonstruktion entweder in das Umfeld ein oder stechen bewusst hervor, um optische Akzente zu setzen. Die Auflagen gibt es dafür in Acryl-Ausführung in verschiedenen Farben – aber auch FSC® zertifiziertes Hartholz ist eine Option. Acryl gehört wegen seiner extremen Widerstandsfähigkeit und der Witterungs- und UV-Beständigkeit zur bevorzugten Wahl für Freiraummöbel im öffentlichen Raum. Schnee, Eis, Wasser, Streusalz – selbst Alkohol, Säuren oder Laugen hinterlassen auf den Acrylauflagen keine dauerhaften Spuren und der alltägliche Schmutz trocknet einfach ab. Durch diese Eigenschaften und die weitgehende Wartungsfreiheit stellen Acrylprodukte eine sehr wirtschaftliche Lösung dar. Die Sitz- und Liegewellen werden je nach Wunsch mit einem Unterbau aus verzinktem oder pulverbeschichtetem Stahl ausgeliefert.
Auch auf Beton kann man gut sitzen
In Kooperation mit verschiedenen Designern hat Rieder eine neue Linie für Freiraummöbel aus Beton entwickelt. Blumentröge, Sitzbänke, Fahrradständer und Co in attraktivem Design können ab Werk oder bei ausgewählten Partnern erworben werden. Man hat sich vor allem auf die Herstellung von individuellen Designelementen und Stadtmöbeln spezialisiert. Die Konzepte für urbane sowie ländliche Gebiete wie Wohnanlagen, Fußgängerzonen, Business-Parks oder Seepromenaden werden individuell umgesetzt und maßgenau produziert. Die pflegeleichten Elemente sind ideal um Plätze zu gestalten, Geh-, Fahr- und Radwege zu leiten oder komfortable Sitzgelegenheiten zu schaffen. Sie sind witterungsbeständig, robust und nicht brennbar. Aufgrund ihres Eigengewichtes können sie nicht eigenständig versetzt werden – es besteht also keine Gefahr bei Wind oder von Diebstahl. Sie sind leicht zu reinigen und nicht empfindlich.
Eine Besonderheit sind Betonmöbel, die beheizt oder gekühlt werden können – und das mit eigens erzeugter Energie. Erstmals präsentiert wurden die intelligenten Möbel aus Beton bei der Architektur Biennale in Venedig 2014 im Rahmen der Ausstellung „Moskva: urban space“. Das Produkt wurde in Zusammenarbeit mit Transsolar entwickelt. Die Energiegewinnung erfolgt mit Hilfe von Solarstrom und/oder Wärmepumpen und einem Speicher, sodass sowohl eine Wärme- als auch Kältewirkung möglich ist – ganz ohne Verbrauch fossiler Brennstoffe. Durch das Heizen oder Kühlen der Outdoor Möbel und Wandmodule können bei heißen Temperaturen kühle Thermo-Lounges erzeugt werden. Hingegen verlängern beheizte Terrassenmöbel gemütliche Abende auf Terrassen und öffentlichen Plätzen.
©Rieder
Nicht nur zur Sommerszeit
Bestens für den öffentlichen Raum geeignet ist ein Outdoormöbel namens ‚Dune‘, entworfen vom Designer Rainer Mutsch. Es ermöglicht durch seine unterschiedlichen Sitzgeometrien und seine Modularität eine Anpassung an verschiedenste Bereiche und wird aus einer kompletten Faserzementplatte (12 mm Zellulose basierter Faserzement) bei minimalem Verschnitt (unter 2%) weich geformt. Es hält bis zu einer Tonne Gewicht aus, hat also maximale Tragkraft bei minimalem Materialverbrauch, ist 100% rezyklierbar, 100% frostbeständig, also auch im Winter nutzbar und langlebig. Die einzelnen Elemente können bei Bedarf mit eigens dafür entwickelten Verbindern gekoppelt werden, weiters ist auch eine einfach anzubringende und ganzjährlich einsetzbare 3D-Strick Sitzauflage möglich.
©Mutsch
Trost suchen in der Natur
Rüthnick Architekten, Berlin, entwickelte das architektonische und landschaftsplanerische Konzept für den ‚Wald der Erinnerung‘ bei Potsdam – einer Gedenkstätte für alle im Dienst oder Einsatz verstorbenen Angehörigen der Bundeswehr. Zentrales Element des Areals ist der ‚Weg der Erinnerung‘, der den Besucher vom Eingangsgebäude, vorbei an sieben Stelen mit Namensschildern der Toten, bis zu dem räumlichen Abschluss der Gedenkstätte, dem ‚Ort der Stille‘ führt.
Er ist geprägt durch die ursprüngliche Natur des dortigen Landschaftsraumes mit Eichen, Buchen, Birken, Hainbuchen und Kiefern und wurde auch nur ganz behutsam für die Errichtung der Gedenkstätte modelliert. Unterpflanzungen mit heimischen Sträuchern, ebenso wie wilde Wiesenflächen werden der natürlichen Entwicklung überlassen. So wurden auch als Baumaterialien für die einzelnen Elemente des Ensembles Produkte ursprünglicher Natur gewählt: Ziegel aus gebranntem Ton, rustikal verarbeitet. Ein unregelmäßiger, reliefartig mit lediglich drei Millimeter breiter Fuge vermauerter sehr schmaler Stein (490 x 115 x 40 mm) erzeugt die architekturentscheidend minimalistischen Skulpturen. Gewählt wurde dafür ein echtes Kohlebrandprodukt der Firma GIMA, Girnghuber GmbH, mit der Werksbezeichnung Erbusco in unregelmäßiger Kopf- und Fußsortierung. Als naturbelassenes, regionaltypisches Material erzeugt das Mauerwerk im Einklang mit der gewachsenen Umgebung ein geschlossenes Erscheinungsbild und verleiht der Gedenkstätte den gewünschten, monolithischen Charakter. Sieben Stelen von 2,60 m Höhe folgen so dem Verlauf des Weges in lockerer, nicht linearer Anordnung – die Ursprünglichkeit der Natur behält die Oberhand.
©gima
The Infinite Bridge
Das dänische Architekturbüro Gjøde & Povlsgaard Arkitekter hat im Rahmen der Internationalen Biennale, ‚Sculpture by the Sea 2015‘, in der Nähe von Aarhus eine Outdoorskulptur von beachtlichen Ausmaßen errichtet. Mit einem Durchmesser von 60 Metern, halb am Meer und halb am Strand positioniert, soll sie beim Begehen die Aufmerksamkeit der Besucher auf die Beziehungen zwischen Stadt und Landschaft richten. Die Umgebung wird so als endloses Panorama wahrgenommen, gleichzeitig gerät man in eine Interaktion mit anderen Menschen. Auch das ist Gestaltung des Außenraumes!
©Aarhus Billeder
Grillen auf Betonstationen
Der aus dem, von der Österreichischen Zement- und Betonindustrie ausgeschrieben, Concrete Design Award 2013 „BARBECUE EDITION 25“ hervorgegangene Siegerentwurf des TU-Teams, Benjamin Kromoser und Martin Ritt wird vom Unternehmen SW Umwelttechnik produziert. Auf der Donauinsel der Stadt Wien stellt er die Grillmöblierung dar. Für die Produktion musste man einige Probleme meistern: Welches Material soll verwendet werden, damit keine Abbildungen von Schalungsfugen zu sehen sind? Wie kann man den Tisch, der so filigran ist, sicher ausschalen, ohne bereits dabei Abplatzungen zu haben? Wie kann die Grillstation produziert werden, ohne dabei den finanziellen Rahmen zu sprengen? Wie bringt man den Beton, speziell beim textilbewehrten Teil, in die Schalung und wie erfolgt die Verdichtung?
Das Resultat der Überlegungen, die „Donauwelle“, erweist sich als sicher gegen Vandalismus, wenig verschmutzend, einfach zu reinigen und zu erhalten. Die ersten zwei Prototypen wurden bereits 2014 aufgestellt – und die Erwartungen wurden alle erfüllt. Die Grillstation ist außerdem von der Bevölkerung sehr gut aufgenommen und genutzt worden. Im heurigen Jahr wurden und werden weitere 10 Stationen geliefert.
©Zement+Beton / Joseph Krpelan
Die neue Flaniermeile Wiens
Das Rondeau der Opernpassage war bereits 1955 in Betrieb genommen worden und hatte seinen Lebenszyklus punkto Ansehnlichkeit erreicht. Nach der Sanierung durch die Arge Kulturpassage Karlsplatz – gerner°gerner plus | ritter+ritter | vasko+partner – bei laufendem Betrieb ist es nun Teil der neuen Kulturpassage Karlsplatz. Der ehemals schmale Gang, der die Opernpassage mit der Hauptpassage verbindet, wurde auf fast acht Meter verbreitert. Neben dem Leitsystem für sehbeeinträchtigte und blinde Menschen zeigen die LED-Kulturleitlinien am Boden die Richtung zu den Kulturstätten Wiens. 200.000 Personen frequentieren täglich diesen Bereich.
Aufgrund von Recherchen der ursprünglichen Ausstattung der Opernpassage und anhand zahlreicher historischer Fotografien kam man zur Entscheidung für Naturstein für Böden und Wände – optisch ähnelt er dem ursprünglichen Bodenbelag. Die auffälligen dicken Stützen und Wandelemente entlang der Rolltreppen in der Opernpassage wurden aufwendig saniert: Dafür wurden Fotos von den ursprünglichen Linoleumbelägen angefertigt, diese auf vorgesetzte Glaselemente gedruckt und die Stützen damit verkleidet. Alle Flächen entsprechen nun optisch dem historischen Erscheinungsbild, erfüllen aber gleichzeitig alle modernen Sicherheitsanforderungen. Das dunkle Rot passt nun zu den Vorgaben der Denkmalpflege und gibt der Kulturpassage Karlsplatz ein wenig von dem Flair der 50er Jahre zurück. Auch die Beleuchtung wurde rekonstruiert, sowohl die indirekte Beleuchtung des Rondeaus als auch die großen runden Deckenleuchten.
©gerner gerner plus
Apokalyptische Reiter
Der öffentliche Raum wird auch zu künstlerischen und politischen Statements verwendet. Der Brite Jason deCaires Taylor benutzt ihn, und zwar am Ufer der Themse in London. Vier mächtige, über 3 m hohe Pferd-Reiter-Skulpturen symbolisieren die Boten des drohenden Untergangs. Ihre dramatische Wirkung bezieht die Installation aus dem Umstand, dass sie nur rund zwei Stunden am Tag während der Ebbe vom Land aus zu sehen ist, ehe sie die allmählich steigende Flut Stück für Stück verschlingt – und uns so die Folgen des Klimawandels und des Anstiegs der Meerespegel eindringlich vor Augen führt. Jedes der Pferde hat anstelle seines Kopfes ein Segment einer Ölpumpe (das in der Fachsprache tatsächlich ,Pferdekopf‘ heißt) – ein Hinweis auf die Folgen der Nutzung fossiler Brennstoffe, die bis heute entscheidend zum Klimawandel beitragen. Auch der Titel dieser Arbeit, ,The Rising Tide‘ – sie ist noch bis 30. September zu sehen – trägt zur Wirkung dieses bedrückenden Schauspiels mit bei.
©Jason Dacaires Taylor
Ist der Freiraum mehr als eine Restfläche?
Diese ‚Restflächen‘ der Feuermauern in einem urbanen Gefüge lassen sich mit Fantasie als Kommunikationsplattform leicht verwenden. Betrachtet man die künstlerischen Arbeiten von Julien Nonnon auf Pariser Mauern, so erfährt man ein soziales Statement: Die hier projizierten Kreaturen drücken die Vision einer Welt aus, in der Kleidung (Outfit) die soziale Position und finanzielle Macht symbolisieren. Die Ambivalenz zwischen Einzigartigkeit und dem Wunsch nach Zugehörigkeit zu einer – über das Äußere – genau definierten Gruppe.
©Julien Nonnon
Licht für alle Wünsche
Fragt man Bauherren nach ihren Wünschen für die Beleuchtungslösung, stehen folgende Forderungen ganz weit oben: volle Flexibilität, maximale Performance und ausgezeichnetes, einheitliches Design. Floodlight 20 LED der Osram-Tochter Siteco, bietet diese Möglichkeiten, von der Fassadenanstrahlung über Parkplatzbeleuchtung bis hin zu designorientierten, indirekt-strahlenden Lösungen im Innenbereich. Fließende Formen und harmonische Proportionen kennzeichnen dabei das einheitliche Familiendesign.
Um all diesen Anwendungen gerecht zu werden, gibt es drei Baugrößen, unterschiedliche Montagebügel und verschiedene LED-Lichtmodule. Die LED-Module sind abgestuft und je nach Baugröße mit verschiedenen Lumenpaketen, Lichtverteilungen und Farbtemperaturen ausgestattet. Eine spezielle Linsenoptik sorgt durch präzise Lichtlenkung und Blendungsminimierung für hohe Lichtqualität und Beleuchtungseffizienz. Auch deshalb wurde die Leuchtenfamilie mit dem iF Design Award 2015 in der Kategorie „Lighting“ ausgezeichnet.
©Siteco
Ein heißer Sommer
Die aktuellen Sommertemperaturen jenseits der 30 Grad Grenze haben viele Gärten in steppenähnliche Gebiete verwandelt. Das muss aber nicht sein, denn mit GardaStone Dekor lässt sich der Austrocknung entgegenwirken. Das Material wirkt temperaturausgleichend und speichert dabei Wasser und Nährstoffe. Die poröse Kornstruktur trägt dazu bei, dass Schnecken wenig Aktivität entwickeln, ein Argument, das bei Hobbygärtnern auf großes Interesse stößt. Das Material hat sich auf unzähligen Gartenflächen bestens bewährt und stellt eine dauerhafte und widerstandsfähige Alternative zum herkömmlichen Rindenmulch dar, der alle ein bis zwei Jahre erneuert werden muss. Dank seiner keramischen Eigenschaften ist das Produkt besonders geeignet, gleichmäßige, langlebige und schöne Oberflächen zu gestalten. Durch seine hohe Speichermasse werden Temperaturschwankungen reduziert, darüber hinaus wird der Wasserhaushalt des Bodens günstig beeinflusst. Es entzieht – im Gegensatz zu Rindenmulch – dem Boden auch keine Nährstoffe und verrottet nicht, verdichtet nicht, weist eine gute Drainwirkung auf, verfügt über eine ansprechende Optik und ist vielfältig einsetzbar.
©Baumit/Fritzpress
Text: Peter Reischer