Altes Haus mit neuer Haut – Bunyesc Arquitectes – Nordostspanien
Ein altes Wohnhaus in Nordostspanien ist durch eine Intervention der Bunyesc Arquitectes – und zwar durch eine vorgesetzte Fassade aus Polykarbonatplatten – in ein Niedrigenergiegebäude verwandelt worden. Die in Lleida ansässigen Architekten versuchten damit, die Lebens- und Wohnkonditionen in der Architektur zu verbessern. Unter anderem haben sie so, bei dem in der Stadt Pessonada befindlichen Haus, die thermische Effizienz verbessert.
Das Team installierte acht Lagen Polykarbonatplatten an der südlichen Außenseite des aus Mischmauerwerk bestehenden Gebäudes. Sie erreichten damit eine Verbesserung des Wärmedämmwertes und auch eine Verbesserung der Speicherfähigkeit der Sonnenenergie in den Mauern. Die Modifikation schafft ein angenehmes Innenraumklima und kann auch teilweise den Wärmeeintrag ins Innere weiterleiten. Die Platten wirken wie eine äußere Isolierung und vergrößern gleichzeitig die thermisch wirksame Masse. Da man keine größeren Fenster im Zuge der Renovierung in der Fassade realisieren konnte, war das der einzige Weg, um die Sonnenenergie in die Innenräume zu bringen. Aber so konnte die Steinwand in einen großen Sonnenenergiespeicher verwandelt werden. Im Winter wird durch den niedrigen Einstrahlwinkel der Sonne ein Großteil der Energie im Polykarbonat absorbiert. Im Sommer reflektieren die Platten wiederum einen Großteil des Eintrages. Diese Lösung stellt eine absolut machbare und kostengünstige Methode dar, um auf großen Flächen Sonnenenergie zu speichern. In der mittleren Ebene lässt sich ein Raum im Sommer komplett zur Sonne öffnen, hier findet der Temperaturausgleich statt. Im Winter wirkt dieser Bereich wie ein grüner Wintergarten und ist geschlossen.
Natürlich ist das optische Erscheinungsbild des Hauses nun komplett anders, aber, da es seine wichtigsten originalen Merkmale behalten hat, ist es immer noch im Kontext der traditionellen Bauten der Nachbarschaft ein sympathischer Anblick.
Fotos: ©Stella Rotger
Kategorie: Magazin