Klein und fein – ATOS Architekten
Das Projekt „KLEIN aber OHO“ der ATOS Architekten wurde durch das Auswahlgremium der MA19 auserkoren, das Wiener Architekturgeschehen des vergangenen Jahres zu vertreten und wird dafür mit dem Architekturpreis „Schorsch“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am Mittwoch, den 14. Juni 2017 statt.
Die Architekten durften die Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung eines Kleingartenhauses im Westen Wiens durchführen. 50 m² verbaute Fläche und 265 m³ umbauter Raum waren das Maximum der gesetzlichen Möglichkeiten. Herausgekommen sind 122 m² Wohnqualität auf drei Ebenen – ein gelungenes Ergebnis. Die Architektur erinnert auf den ersten Blick an den traditionellen Hausbau der nordgriechischen Volksarchitektur. Speziell der Dachvorsprung mit den sichtbar gelassenen Balken und der umlaufende Laubengang tragen dazu bei. Beide sorgen für den natürlichen Sonnenschutz und der Gang soll in Verbindung mit den angeschlossenen Pergolen in naher Zukunft eine grüne Fassade entstehen lassen.
Die steile Zufahrt zu dem Hanggrundstück erschwerte die Logistik und den Materialtransport. Keller und hangseitiger Teil des Erdgeschosses wurden betoniert. Die Holzaußenwände wurden vor Ort zusammengebaut und mit 24 cm Zellulose wärmebrückenfrei aber diffusionsoffen gedämmt. Der große Wohnraum erhielt eine weiß lasierte Holzbalkendecke, um den Raum höher erscheinen zu lassen. Das diffusionsoffene und hinterlüftete Flachdach schützt mit seinem Dachüberstand die Fassade und lässt die optimale Ausrichtung der Fotovoltaikanlage zu.
Die verwendeten Fassadenplatten zeichnen sich durch Langlebigkeit und natürliche Optik aus und die Holz/Alu-Fenster wurden außen bündig gesetzt, um möglichst viel Wohnraum zu gewinnen.
Fotos: ©Alfred Arzt
Kategorie: Magazin