Erweiterung des Musée d’Unterlinden
Raue Fassaden aus gebrochenen Ziegeln.
Die Basler Architekten Herzog & de Meuron schenkten dem elsässischen Colmar mit ihrer Sanierung und Erweiterung des Musée d’Unterlinden nicht nur einen neuen kulturellen und städtischen Mittelpunkt, sondern beweisen in der Umsetzung ihres Wettbewerbsentwurfes einen sensiblen, aber zeitgenössischen Umgang mit dem denkmalgeschützten Baubestand des ehemaligen Dominikanerinnenklosters. Die Planer verbinden das gotische Bauwerk mit einem Jugendstil-Schwimmbad, ergänzen es um einen Neubau mit außergewöhnlicher Fassadenlösung und bilden so ein selbstverständliches drei Epochen umspannendes Ganzes, das den Ton der kleinen Stadt perfekt trifft.
In der Fassaden- und Dachgestaltung des Museumsneubaus und des kleinen Hauses zeigt sich der behutsame, aber zeitgemäße Umgang der Planer mit Bestands- und Neubauten. Die raue Gebäudehülle aus Verblendmauerwerk und von Hand gebrochenen Klinkern ist über große Bereiche öffnungsfrei. Das ungewöhnliche Sondermauerwerk der Neubauten wurde als angepasster Binderverband aus dem 28 cm breiten x 12 cm hohen x 8,5 cm tiefen GIMA Klinker im Sonderfarbton Colmar-Breno FKG umgesetzt. Insgesamt wurden dazu 75.000 gelochte Formsteine dieses Types immer an der gleichen Stelle in der Mitte auseinandergebrochen und mit der unregelmäßigen Seite nach außen vermauert. Die Bruchstellen sollten keine glatten unnatürlichen Oberflächen aufweisen. Oberflächenstruktur und Farbspiel der Fassade waren aber keineswegs ein Zufallsprodukt – die Architekten hatten eine ganz konkrete Ästhetik vor Augen, welche dank eines speziellen Brennverfahrens umgesetzt werden konnte: Durch Zugabe von Kohle und Salz während des Brandes sowie einer speziellen Ofenatmosphäre erreichte man das von den Architekten vorgegebene Farbspiel der außergewöhnlichen Oberfläche. An die Fassade an sich ergaben sich daraus resultierend neue technische Anforderungen. Die großen Fassadenflächen verlangten entsprechend angepasste Dehnfugen, konstruktiv wurde die Fassade um eine Lagerfugenbewehrung ergänzt. Als Reaktion auf die zusätzliche hohe Belastung infolge von Wind, Wetter sowie möglichen Erdbeben wurde ein spezieller auf temperaturbedingte Längenänderungen reagierender Anker entwickelt, der in Zusammenarbeit mit der TU Dresden unabhängig erprobt wurde.
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