The Mountain Dwellings von der Bjarke Ingels Group (BIG)

15. März 2011 Mehr

Mit Blick auf den Mount Everest fährt das Auto in eine erleuchtete Parkhauskathedrale, hoch in den himmelblauen sechsten Stock und stoppt direkt vor der Wohnungstür. Die Dachterrasse zum Apartment ist Teil einer Landschaft aus hängenden Gärten und gibt eine Aussicht über Kopenhagens jüngsten Stadtteil Ørestad frei.

The Mountain Dwellings von der Bjarke Ingels Group (BIG)

Dieses Gebäudekonzept ist keine dänische Träumerei, sondern das im Sommer 2008 realisierte Projekt „The Mountain Dwellings“ der Architekten Bjarke Ingels und Jakob Lange von der Bjarke Ingels Group (BIG).

Am 4. November 2010 zeichneten das „European Centre for Architecture Art Design and Urban Studies“ und das „Chicago Atheneum“ den Kopenhagener Architekten Bjarke Ingels offiziell auf dem „The City and the World: Madrid Symposium“ für sein bisheriges Werk mit dem Europäischen Architekturpreis aus.

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Mit gerade einmal 38 Jahren blickt der Architekt Bjarke Ingels nicht nur auf eine außergewöhnliche Karriere zurück, sondern ist zugleich Vorreiter für eine neue und nachhaltige europäische Architektur, die sich sowohl der Kunst als auch dem Menschlichen widmet.
Eines seiner bekanntesten Gebäude, das „Mountain Dwellings“ in Kopenhagen, beruht auf der Idee, voneinander unabhängige Bestandteile des Wohnens und Parkens miteinander in einer Art Symbiose zu verbinden und dadurch einen neuen Wohnkomfort zu schaffen. Entstanden ist ein künstlicher Berg von 34 Meter Höhe, der nach Süden hin abfällt. In einem Verhältnis von 1:3 fungieren die Wohnungen als Dach des vierstöckigen Parkhauses. Die Wohnungen sind treppenartig angelegt, sodass ihr Dach gleichzeitig als begrünte und mit einem nachhaltigen Bewässerungssystem ausgestattete Terrasse für die jeweils darüber liegende Wohnung dient. 450 Parkplätze und 80 Wohnungen sind übereinandergesetzt zu einem Terrassensystem kombiniert worden. Direkt von der Straße gelangen die Bewohner entweder zu Fuß oder mit dem Auto über ein ausgeklügeltes Rampen- und Fahrstuhlsystem bis fast vor die Wohnungstür. Allein das Parkhaus ist eine Attraktion für sich: Nichts ist hier grau, dunkel oder bedrückend. Farbenfroh, hell und von Dutzenden Pfeilern getragen – an manchen Stellen ist die Decke bis zu 16 Meter hoch – wirkt es vielmehr fast wie eine Kathedrale und trägt mit seiner Gestaltung zu einer neuen Wohnkultur bei.
Sowohl die Nord- als auch die Westfassaden sind mit perforierten Aluminiumplatten versehen, die Licht und Luft in das Parkhaus lassen. Die eingestanzten Löcher stellen in ihrer Gesamtheit ein riesiges Abbild des Mount Everest dar, das tagsüber durch die schwarzen Löcher auf dem hellen Aluminium wie ein grob gerastertes Foto wirkt. Nachts wird die Fassade von innen heraus in den verschiedenen Farben der Etagendecken und Flurwände beleuchtet. Der Mount Everest erstrahlt dann als buntes Fotonegativ.

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Kategorie: Projekte