Wohnen mit geteilter Aussicht

24. April 2014 Mehr

Das Feriendomizil für eine Familie mit vier Kindern liegt in Geilo, einem norwegischen  Wintersportgebiet. Es greift die örtliche Tradition des Bauens in Form und Materialität auf und fügt sich wunderbar in die Landschaft und in den Kontext ein. Die Wünsche des Auftraggebers  hinsichtlich des Raumprogrammes waren eher ausführlich: 4 Schlafzimmer, getrennter Ess- und Wohnbereich, Jugendzimmer und eine Übernachtungsmöglichkeit für den Besuch der Großeltern sowie die üblichen Nebenräume.

Die Antwort der Architekten war eine klare und ausdrucksstarke Lösung mit einer durchgehenden Holzhülle auf den Außenwänden und dem Dach. Mit der Zeit wird das Holz eine graue Patina erhalten und sich so noch besser in die Landschaft einfügen. Die Architektur besteht aus dem Hauptkörper mit den Schlafräumen – er passt sich dem Geländeverlauf an und ist in zwei Wohnebenen geteilt. Ein zweiter, separater Körper fügt sich als Annex an. An der Stelle des Hauptkörpers, an der sich der separate Flügel abteilt, ist die Küche als Herz des Hauses angeordnet. Von hier aus gelangt man über ein paar Stufen zu den zwei, voneinander unabhängigen Aufenthaltsbereichen mit je einem offenen Feuerplatz. Hier befinden sich die beiden – das Haus charakterisierenden – geteilten Aussichten mit vollverglasten Abschlusswänden.

Die extrudierte Form des Körpers gibt den spektakulären Öffnungen einen inneren Rahmen. Strategisch sind kleinere Öffnungen in den Wänden positioniert – sie erlauben Ausblicke in die unmittelbare Umgebung. Fußböden, Wände und Decken sind mit astreinen Brettern verkleidet, die Rahmen sämtlicher Öffnungen sind verdeckt ausgeführt. Eine große Aufmerksamkeit für die Details und handwerkliche Ausführung zieht sich durch das ganze Projekt. Symptomatisch ist die Verwendung von Schiebetüren – so wirken die Räume in dem schmalen Baukörper noch großzügiger.

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Kategorie: Nachrichten