A nice Try – Guardian Art Center
In unmittelbarer Nähe zur „Verbotenen Stadt“ in Peking und mitten in einer Nachbarschaft von Hutongs hat das Architekturbüro Ole Scheeren das neue „Guardian Art Center“ errichtet. Es besteht aus einer Reihe von Kuben, übereinandergeschachtelt und mit Platten verkleidet.
Von der Feinheit der Palastbauten oder der Kleinheit der Hutongs ist in den Körpern nichts zu spüren. Grob und ungeschlacht thront der Oberste auf den Kleineren, die die Grundzone bilden. Das Bauwerk ist als eine Art Maschine für Ausstellungen und Events von Scheeren entworfen und wird vom Architekten als „hybride Institution“ bezeichnet. Es beinhaltet eine 1.700 m2 große, stützenfreie Ausstellungsfläche und weitere Galerien auf den anderen Ebenen. Zwei Hallen im Untergeschoss werden für Auktionen und Veranstaltungen verwendet. Auf den oberen Stockwerken befinden sich ein 120-Zimmer-Hotel und zahlreiche Restaurants mit Ausblicken auf die „Verbotene Stadt“.
Die unteren drei bis vier Geschosse sind in ihrer Hülle von Tausenden, kleinen Löchern durchdrungen. Diese Fassade versucht, eine (abstrakte) Beziehung zu chinesischen Symbolen und deren Bedeutung herzustellen. Das gepixelte Muster soll an eines der berühmtesten chinesischen Landschaftsgemälde, nämlich „Dwelling in the Fuchun Mountains“ (gemalt zwischen 1348 und 1350) erinnern. Die Muster der Platten wiederum sollen sich an die Ziegel- und Steinstrukturen der umliegenden Hutongs und Hofhäuser anlehnen. Das Volumen des Hotelbereiches in den oberen Geschossen ist ein Kubus mit einer Plattenfassade aus überdimensionalen Glasbausteinen, die eine Referenz an das Imperiale und Monumentale der Kaiserbauten darstellen sollen. Der Architekt meint, dass eben diese Kombination aus Kleinteiligem und Monumentalem die Gesamtmasse der Architektur in die sensitive und historische Umgebung integrieren wird.
Fotos:©Iwan Baan
Kategorie: Magazin