Kreislaufwirtschaft am Bau – Ørestad

28. Oktober 2019 Mehr

Kreislaufwirtschaft am Bau – Ørestad

Im Süden Kopenhagens (Bezirk Ørestad) sind 20 neue Stadthäuser nach einem Entwurf der Architekten der Lendager Group entstanden. An und für sich nichts Ungewöhnliches, jedoch sind diese Architekturen aus Abfallmaterialien erbaut. Das sieht man ihnen allerdings überhaupt nicht an.

 

Ørestad

 

Durch die Wiederverwendung von Abfall erhält das Material einen zweiten Lebenszyklus, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Recycelter Beton für die Hülle, neu genutzte, doppelt verglaste Fenster für die Fassade und ausrangierte Tafeln eines Fußbodenbelages für die Verkleidung der Hülle und die Fußböden im Inneren. Alles Stoffe, die ansonsten auf der Mülldeponie oder in der Verbrennungsanlage gelandet wären. Deshalb auch der Projektname „Upcycle Studios“.
Die Architekten demonstrieren damit, wie man aus Abfall durchaus ästhetische Architektur zum Wohnen machen kann, ohne Kompromisse bei der Qualität, dem Preis und der Energieeffizienz einzugehen. Der Unterschied zu ähnlichen (Test)Projekten ist nämlich der, dass die „Upcycle Studios“ für den Immobilienmarkt konstruiert wurden und sich das Konzept auch skalieren lässt. Es zeigt, wie sich Wachstum von der Schadstoffemission entkoppeln lässt, indem man nach lokalem Bauabfall Ausschau hält und so Nachhaltigkeit und Wachstum zu – einander bedingenden – Voraussetzungen macht.

Die Lendager Group hat Bauteile aus upgecycelten Materialien für die Verwendung in einem industriellen Maßstab konzipiert und dabei Arbeitsplätze geschaffen. Bei den Fenstern, zum Beispiel, haben die Architekten zweifach verglaste (wiederverwendete) Fenster in doppelter Ausführung in einem Holzrahmen konstruiert – das spart 95% CO2 im Produktionsprozess und erfüllt sämtliche Wärmedämm- und Isolierwerte.
Sämtliche Bauteile bestehen aus geprüft ungiftigen und zertifizierten Materialien. Die Architektur erzeugt ein absolut positives, gesundes Innenraumklima, einige Bereiche können als Büros oder zum Vermieten verwendet werden, oder für Werkstätten und andere nutzerspezifische Widmungen. Mit Solarpaneelen am Dach sind die Häuser potenziell selbstversorgend. Für die Biodiversität und Kommunikation der Nachbarschaft sorgen Dachgärten.

 

Fotos:©Rasmus Hjortshøj – COASR

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Kategorie: Magazin