Außergewöhnlicher Dauchausbau in Paris

30. Dezember 2016 Mehr

Module am Dach.
Auf der Suche nach neuen Perspektiven in der Stadt hat das Büro Stéphane Malka Architecture eine Intervention an einem bestehenden Gebäude in Paris vorgenommen. Es ist eine Art teilweiser Dachausbau oder Aufstockung – und er ist komplett mit Modulen realisiert worden. Das Gebäude mit der Bezeichnung 3box befindet sich an einer Straßenecke am Ufer der Seine und der Ausbau war nur aufgrund einer neuen Pariser Gesetzesnovelle mit dem Namen „La Loi Alur“ möglich geworden. Dieses Gesetz ermöglicht urbane Aufstockungen an Stellen, wo sie bisher verboten waren. Das Baurecht ist hiebei mit einer Restaurierung des Altbaus verbunden.

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So konnten die Architekten grüne Architektur 40% unter den herkömmlichen Preisen des Marktes anbieten. Man baute ohne weitgehende Belästigung der Anrainer und der Umwelt, in einer extrem kurzen Zeit, in Workshops, mit patentierten Wandpaneelen und dank Vorfertigung. Entstanden ist ein Bau, der dem Standard eines Plusenergiehauses entspricht und nutzerabhängig erweitert werden kann. Ein sechsgeschossiges Gebäude bildet mit seiner Feuermauer den Hintergrund und die neue Struktur wächst aus dem ein- bis zweigeschossigen Altbestand heraus. Die einzelnen Einheiten/Module sind auskragend und aufgeständert an der Straßenecke über den Altbauten. Sie betonen den Kontrast zwischen Alt und Neu, sind mit einer nachhaltigen Technologie erzeugt und haben noch dazu begrünte Dächer. Sie bestehen aus hundert Prozent recycelbaren Strahlrahmen und hölzernen Schiebepaneelen. Im Inneren bilden Gipskartonplatten die Wände, die thermische Isolierung wurde von außen angebracht.

In der Komposition von drei übereinandergestapelten Einheiten schließt diese Methode Leerstellen und Baulücken im urbanen Gefüge der Architektur. Das Schema hat sich als sehr kosteneffektiv entpuppt, ebenso als ökologisch. Es arbeitet gegen die Tendenz der städtischen Ausdehnung und Zersiedlung. Gleichzeitig bietet es den Menschen die Chance eines neuen Horizontes und die Kosten betrugen nur 680.000 Euro.

Fotos: ©Tristan Spella 2016 / Studio Malka Architecture

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Kategorie: News, Projekte