Freiformfassade – Investcorp Building

6. September 2016 Mehr

Extravagante Freiform-Fassade.
Mitten im historischen Universitätscampus von Oxford wurde vor kurzem der futuristische Neubau des Investcorp Buildings eröffnet. Entworfen von der kürzlich verstorbenen Stararchitektin Zaha Hadid schafft der Baukörper ein ikonisches Statement moderner Architektur: Einen Ort mit besonderer Ausstrahlung – radikal in der Formensprache, verspielt in der Wirkung, pragmatisch in der Umsetzung. Auch deshalb, weil es um die interdisziplinäre Lehre im modernen Mittleren Osten geht.

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Für die Arbeiten am Bauwerk zeichnen Fachplaner von Weltformat verantwortlich – ARUP für Fassade, AKT II
für Tragwerk. In enger Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmer BAM entstand eine 1.000 m2
große Freiform-Fassade. Der dreistöckige, fließend wirkende Verbindungsbau steht zwischen dem Bestand der Woodstock Road 66 und 68. Im Inneren befinden sich eine Bibliothek, ein Archiv und ein Vorlesungssaal mit 117 Sitzplätzen. Der geschwungene, weiche Körper schafft den gelungenen Kontrast zwischen Neubau, den bestehenden Gebäuden und einem California Mammutbaum. Die reflektierenden Fassaden interpretieren die Bilder des denkmalgeschützten Ortes schemenhaft neu. So können die beiden Häuser aus Viktorianischer Epoche und der Zeit Edward dem VII weiterhin eigenständig wirken.
Der Mammutbaum, ein geschütztes Naturdenkmal, befindet sich mitten im Baufeld und war entscheidend für das Konzept der Architektur und die Planung des Bauablaufes. So entstand eine freie Gebäudeform, die sich um den Baum herum entwickelt. Die Einrichtung eines speziellen Schutzes für das Wurzelwerk stellte für den Baubetrieb eine zusätzliche Herausforderung dar.

Die Unterkonstruktion aus Holzleimbindern ist formgebend für den amorph wirkenden Baukörper. Diese Tragkonstruktion ist mit Brettern verschalt, isoliert und mit einer wasserdichten Membran versehen. Die darüber liegende Metallhülle mit einer Fläche von 650 m2 besteht aus 300 teils doppelt gekrümmten Edelstahl-Blechen, deren Oberfläche elektropoliert ist. In Form und Größe variieren die Elemente zwischen 1,5 m Breite und 5 m Höhe. Die beachtlichen Dimensionen der einzelnen Paneele charakterisieren die architektonische Skulptur, horizontal verlaufende Haarfugen und homogen reflektierende Flächen verstärken diesen Effekt, der einzig durch minimale – zehn Millimeter breite – vertikale Fugen unterbrochen wird. So entsteht der optische Eindruck einer durchgängig fließenden Edelstahlhaut.
Unscheinbare Gebäudeanschlüsse, die elegante und feingliedrige Pfosten-Riegel-Glasfassade, oder ein Sonderfenster in schwieriger Geometrie und die 25 tropfenförmigen Oberlichter unterstreichen die extravagante Fassadenform.

Fotos: ©FRENER & REIFER Fassaden / © Quintin Lake

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Kategorie: News