Justizpalast in der Stadt Cordoba
Mitten in den eher anonymen Häuserblocks der Stadt Cordoba, Spanien, ragt der neue Justizpalast, entworfen von den Mecanoo Architecten + AYESA heraus. Die urbane Umgebung ist ein typisches Produkt der rapiden Stadtentwicklung Spaniens im 21. Jahrhundert mit all ihren Problemen. Die Architekten empfanden es als Notwendigkeit und Aufgabe, mit dieser neuen Architektur die öffentliche Identität durch das Konzept des Justizpalastes zu stärken.
Sie verfolgten ein Prinzip der Fragmentierung im Volumen, ähnlich dem Wachsen einer mittelalterlichen Stadt, bei der die einzelnen Teile sorgfältig auf die Umgebung angepasst und abgestimmt sind. Das Ergebnis ist eine puzzleähnliche Struktur, die aber dem dichten Gefüge des historischen Stadtzentrums entspricht.
In der Vertikalität schaffen Frakturen in der Masse Höfe, ähnlich den lokalen Hoftypen. So gelangen natürliches Licht und Ventilation in die Zentralzonen des großen Komplexes. Also wird Nachhaltigkeit hier nicht durch technische und mechanische Vorrichtungen, sondern durch die intelligente Neuinterpretation der volkstümlichen Architektur erzielt. Der Bau ist zwei Meter von der Straßenebene abgehoben, als ein Symbol der Macht und Kontrolle. Unterschiedliche Eingänge ermöglichen den Zugang zu den verschiedensten Bereichen im Inneren.
An der Außenfassade finden sich kleine Öffnungen und Perforierungen in der vorgehängten Steinplattenfassade, neben nur wenigen wirklichen Fenstern. Die Durchbrechungen der ansonsten fast homogenen Hülle erinnern an die Muster der historischen maurischen Architektur. Zudem gelangt so genügend Licht in die Innenräume und auch die Belüftung findet über diese Öffnungen statt.
Fotos:©Fernando Alda