Kuppel aus Holz – network of architecture
Kuppel aus Holz – network of architecture – Mountain Resort Feuerberg
Als „Kärntens Badewelt am Berg“ sichert sich das Mountain Resort Feuerberg hoch oben auf der Gerlitzen seit Sommer 2019 erneut seine Vorreiterposition in Sachen Wellness.
Vier Monate Bauzeit und eine Investition von rund acht Millionen Euro ermöglichen es dem renommierten Haus, den anspruchsvollen Gästen nun noch mehr Highlights zu bieten. Der bislang größte Umbau in der Geschichte des Hotels umfasste die Erweiterung der Restaurants, die Eröffnung eines neuen Massagezentrums und den großzügigen Ausbau der bestehenden Bade- und Wohlfühlwelt. Drei weitere Pools und ein eigener Kinderbereich kamen hinzu.
Besonders spektakulär ist der neue „Skypool“. Er schwebt in luftiger Höhe mitten in der Glasfassade des neuen Gebäudetrakts, wo neben der Badewelt „Sonnenbad“ auch das Wellnesszentrum „MEIN SEIN“ untergebracht ist. Für die Planung verantwortlich zeichnen die Architekten Andrea und Herwig Ronacher, die vor allem in Sachen Holzbau bereits einige aufsehenerregende Projekte in der heimischen Hotelarchitektur verwirklichen konnten.
Kernpunkt des aktuellen Umbaus ist mit Sicherheit die ellipsenförmige Schwimmhalle mit ihrer außergewöhnlichen Holzkuppelkonstruktion. Nach den bisher umgesetzten Holzkuppeln für das Biohotel der.daberer und das Larimar zeigt diese deutliche Anlehnungen an die orientalische Architektur und eine für den Holzbau einzigartige Gestaltung. Wir sprachen mit noa* Architekten über die besonderen Herausforderungen und Lösungen des ungewöhnlichen Indoor-Pools.
2017 wurde der Infinity Pool damals als coolster Pool Europas bezeichnet. Eine große Vorgabe, um nun daran anzuschließen, oder?
Bereits 2017 stand als nächste, größere Bauaufgabe ein geräumiger Indoor-Pool mit Schwerpunkt Kinder zur Diskussion. Der Standort für dieses Projekt wurde schon drei Bauetappen vorher ausgewählt und für die Erschließung bereits mit dem Infinity Pool aus dem Jahre 2017 überlegt.
Was sind die Besonderheiten des neuen Baus?
Zentrales Gestaltungselement dieser Baustufe ist das ellipsenförmige Schwimmbad, mit einer eingeschriebenen, kreisförmigen Kuppelkonstruktion aus Holz.
Gemeinsam mit der Therapie-Anlage wurde in dieser Baustufe die große Geste der geschwungenen Hofbildung des Feuerbergs erweitert und zu einem Abschluss gebracht.
Die klimatische Situation erfordert es, geschützte Innenhöfe zu bilden, die Wind- und Witterungsschutz gewähren, gleichzeitig aber die Sonne einfangen.
Warum wurde eine Ellipse als Grundriss gewählt?
Das Schwimmbad steht am äußersten, südwestlichen Rand des gewidmeten Areals. Die elliptische Form erlaubt es, das verbleibende Areal mit einer überzeugenden und dennoch sparsamen Grundrissform zu nutzen.
Was war für Sie die größte Herausforderung?
Eine besondere Herausforderung bestand darin, insgesamt fünf Wasserattraktionen in diesem Gebäude unterzubringen: Das große, längsgestreckte Hallenbad, einen Verweilpool – leicht erhöht – an einer Längsseite des Schwimmbades, eine Kinderrutsche aus Edelstahl über drei Geschosse und ein Kinderbecken im Untergeschoss und schließlich auch noch einen kleinen Infinity Pool an der talseitigen Stirnseite der Ellipse, was bauphysikalisch und bautechnisch äußerst schwierig zu bewältigen war.
Trotzdem haben Sie sich für Holz als Baustoff entschieden?
Bei allen 14 Baustufen, welche wir für das Hotel Feuerberg realisieren durften, spielt der Baustoff Holz im wahrsten Sinne des Wortes eine „tragende Rolle“.
Wie kann man sich die Konstruktion im Detail vorstellen?
Die statische und gestalterische Bewältigung der über 16 Meter frei zu spannenden Kuppel erfolgte durch ein Polygon mit zwölf Säulen im Umkreis.
Während der Entwurfsphase waren wir im Iran – und beeindruckt von den Kuppelbauten der orientalischen Bautradition. Das Prinzip der dreieckigen Konstruktionsflächen haben wir dann in eine moderne Holzbauweise übertragen.
Welche Vorteile ergaben sich aus dieser Bauweise?
Die Dreiecksflächen unterhalb der Holzkonstruktion stellen gleichzeitig die Akustikpaneele für eine optimale Raumakustik dar und konnten durch ein hohes Maß an Vorfertigung in wenigen Tagen realisiert werden. Dies war ein wesentlicher Grundstein, um die Bauzeit von vier Monaten garantieren zu können.
Fotos:©Mountain Resort Feuerberg – Michael Stabentheiner, Martin Hofmann, Gernot Gleiss
Kategorie: Projekte