Rote Brücken über dem Elliðaár, Reykjavik
Ein Zeichen.
Island befindet sich bereits in der Nachhaltigkeit, zumindest was Verkehrswege anbelangt. Die neue Fußgänger- und Fahrradfahrerbrücke der Architekten Teiknistofan Tröð aus Reykjavík über die Flussmündung des Elliðaár ist ein Beispiel für die momentane Begeisterung der Isländer für nachhaltige Transportmittel.
Nur diejenigen, welche zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, können neue und interessante Ansichten der kleinen Insel Geirsnef zwischen den beiden Flußästen genießen. Ein Plan für die Zukunft sieht vor, einen Rastplatz mit Aussichtsplattform am Ende der Insel zu errichten. Dann wird man die starken Kontraste zwischen dem sensiblen Ökosystem der Flusslandschaft und der rauen Industriegegend noch deutlicher wahrnehmen können. Die neue Brücke ist das Sinnbild für eine andere Art des Transportes auf Island und gleichzeitig – durch die Wahl der Materialien und der Struktur der Konstruktion – eine eindeutige Referenz an die Geschichte des Ortes.
Beide Brücken sind gleich in der Gestaltung aber spiegelverkehrt angeordnet und geben aus den unterschiedlichen Blickwinkeln sehr differenzierte Ansichten wieder. Der Ausgangspunkt des Designs war es, Materialverbrauch zu minimieren und doch ein eindeutiges Zeichen zu setzen. Die Form ist die eines Tetraeders – drei Säulen, eine längere und zwei kürzere ruhen auf Fundamenten am Ufer. Das 36 Meter lange Deck wird durch Stahlseile, die mit der Spitze der Pyramide verbunden sind, gehalten. Die Oberfläche ist leicht bombiert, um das Wasser abfließen zu lassen. Der Fahrradweg und die Fußgängerzone sind auf der Brückenfläche direkt nebeneinander, während sie sonst durch einen schmalen Grasstreifen getrennt sind. Auch das Beleuchtungskonzept ist auf eine minimale Lichtverschmutzung zum Fluss hin ausgelegt, damit die Lachssaison im Wasser nicht gestört wird.
Fotos: ©Hans-Olav Andersen
Kategorie: News