architektur FACHMAGAZIN 20 Magazin
Wohnkunst in den
Schweizer Alpen
Auf einem schmalen Grat zwischen Kunst und Architektur bewegt sich das Projekt
von Architekt Davide Macullo, das aus einer Zusammenarbeit mit dem Künstler
Daniel Buren entstanden ist. In Rossa, einem 1.100 Meter hoch gelegenen Ort
in den Schweizer Alpen, ganz hinten im Tal, wo die Zivilisation an die pure Natur
stößt, liegt der Wohnbau „Swiss Haus Rossa“.
Ein wenig lebende Skulptur und doch absolut bewohnbar,
braucht bei diesem Wohnbeispiel die Architektur
auch die Kunst, um komplett zu sein. Und diese
findet hier in der dezent gestreiften Fassade aus farbigen
und weißen Holzbrettern statt.
Der Grundriss des Wohnhauses ist annähernd kreuzförmig
und nimmt damit auch Referenz auf die Dorfkirche,
die Außenwände sind kurvig gewellt und bis
auf den Sockel aus Stahlbeton ist alles aus Holz.
Esstisch, Stühle und Einrichtungen sind speziell entworfen,
nichts ist hier von der Stange. Das Bild des
Hauses ist irgendwie vertraut, ähnlich den Häusern,
wie sie Kinder bei ihren ersten Zeichenversuchen
zeichnen, doch ist nichts Traditionelles darin ablesbar.
Alle Fensteröffnungen sind genau überlegt und
bieten verschiedenste Ausblicke in die Landschaft
und die Berge. Die einfache Drehung und Neigung der
Dachflächen schafft einen dynamischen Impuls und
reinterpretiert gleichzeitig die Haustypen des Dorfes.
Fotos: Alexandre Zveiger – Lugano TI