34 architektur FACHMAGAZIN Magazin
Wohnen
hinter Bögen
Die Architektur des „kleinen“ Wohnhauses in Kobe, Japan ist – nach Aussage des
Architekten Tomohiro Hata – von der Romanik inspiriert: Bögen in der Form von etwas
gestauchten Halbkreisen schließen die einzelnen Zonen ab, dazwischen liegen normale
rechteckige Zimmer. Das schmale Grundstück, leicht ansteigend, ist zur Gänze bebaut
und das Haus befindet sich in einer Nachbarschaft eher gewöhnlicher Einfamilienhäuser.
Fotos: Tomohiro Hata Tarumi
Der Architekt verzichtete auf Gartenflächen, erzielt
jedoch durch die kaskadenförmige Raumfolge mehrere
Außenbereiche wie Terrassen und Innenhöfe
sowie reichlich Platz für Pflanzen. In den inneren
Sichtachsen ergeben sich manchmal fast verwirrende
Perspektiven. Die Bogenformen bilden Tunneleffekte
– ähnlich in alten Kathedralen – ohne jedoch
der Raumqualität und den funktionalen Abläufen zu
schaden. Die verschiedenen Ebenen und Raumfolgen
fordern von den Bewohnern eine gewisse Interaktivität,
überfordern sie aber nicht. Auch in der Vertikalität
findet ein Spiel der Ebene statt und so gibt es
bis zu drei Geschosse, trotzdem sieht die Architektur
nieder und bescheiden aus. Gebaut ist das Haus aus
Stahlbeton, teilweise in hervorragender Sichtqualität,
manchmal weiß gestrichen. Hölzerne Bodenflächen,
manchmal wie Tatami-Matten positioniert, schaffen
Wohnlichkeit und Komfort.