architektur FACHMAGAZIN 28 Magazin
Vergangenheit und
Gegenwart
In Belgien, Mechelen, haben die dmvA das Projekt Melano entwickelt. Es liegt
in einer Nachbarschaft mit dem ehemaligen Lorette Konvent, einem neugotischen
Backsteinbau und einigen restaurierten alten Giebelhäusern mit der
Bezeichnung Hooghuys.
Fotos: Bart Gosselin
Eine schmale Gasse trennt den Komplex vom Konvent
und eine Verbindung im ersten Stock schließt ihn an
das Hooghuys an. Die weiße, neue Ziegelarchitektur
ist eine Antwort auf die teilweise ausgewaschenen,
teilweise weiß verputzten Fassaden der Häuser mit
dem Giebeldach. An der Außenansicht der Wohnarchitektur
lenken Lichtstreifen, die in der Größe schmaler
Fenster in die Fassade integriert sind, die Aufmerksamkeit
auf diese und gleichzeitig tragen sie – durch
die Beleuchtung der Straße – den Ansprüchen der Interaktion
und des öffentlichen Raumes Rechnung.
Der Neubau ist mit seiner Reaktion auf das Alte eine
provokative Verbindung und Hinzufügung von zeitgemäßer
Architektur in ein historisches Ensemble. Die
Remodellierung des gesamten Blockes, einschließlich
der Landmarks von Hooghuys und Konvent, bestätigt
die evolutionären Prinzipien von Anpassung und Integration.
So wie das Wasser sich mäanderförmig den
Weg durch die Stadt sucht, bilden hier nun Passagen,
Durchgänge und Blickachsen ein Netzwerk der Kommunikation
von Stadt, Gartenflächen und Architektur,
in die der Bürger hineingesogen wird.