32 architektur FACHMAGAZIN Magazin
Hinter einer
denkmalgeschützten
Schulfassade
Drei Besitzer in einer Reihe waren an der Fassade und dem Projekt schon gescheitert:
Ein schmaler Schulbau mit einer denkmalgeschützten Fassade, nur zwei Fensterachsen
und ein Eingang an der Straßenseite, was sollte man damit anfangen?
Fotos: Tim Van de Velde
Für die vierten Besitzer fand das Atelier Vens Vanbelle
die architektonische Lösung, indem sie genau diese
Fenster- und Achsteilung beibehielten, sie noch im
Inneren der Architektur verstärkten. Tiefe Nischen
ziehen sich nun von den Fenstern in die Innenräume,
als ob meterdicke Wände die Außenseiten wären. Die
erste (linke, von außen betrachtet) Nische bildet einen
majestätischen Eingang, die mittlere bildet die
Küche und rechts ist eine Art Bürobereich situiert.
Das Prinzip der Nischen wiederholt sich auch an der
hinteren Fassade – hier sind Sitznischen, Schrankräume
und Spielbereiche in den „Wänden“ untergebracht.
Der Wohnbereich befindet sich zwischen diesen
beiden weißen, extrudierten Zonen. So konnten
auch die Fensterproportionen, die für ein Wohnhaus
ja eher ungeeignet waren, beibehalten werden.
Da die Fenster der ehemaligen Schule relativ hoch (im
Bezug auf die Straße) lagen, ging sich sogar ein Wirtschaftsbereich
unter der Küche und dem Büro aus.
Durch dieses Zusatzgeschoss im vorderen Bereich
liegt der Wohnbereich etwas vertieft und bekommt so
einen heimeligen und gleichzeitig sehr offenen Charakter.
Die Nischen in den Fenstersäulen sind jeweils
von beiden Seiten aus zugänglich. Alle Einrichtungen
sind auf die Dimensionen der Fenster und den Raum
dazwischen abgestimmt und entworfen.